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Von Kuchen und Hasen: das Mondfest
  2019-09-13 15:57:22  cri


Am 13. September ist der 15. Tag des achten Monats im chinesischen Mondkalender. Zu dieser Zeit kühlt sich das Wetter ab und am Himmel prangt der Herbstvollmond. Gefeiert wird an diesem Tag das Mondfest. Im chinesischen heißt es 中秋节 (Zhong Qiu Jie) oder Mittherbstfest.

Woher das Fest kommt, erfahren wir in vielen Sagen. Sie handeln von der Mondgöttin Chang'e. Sie erlangte auf der Welt Unsterblichkeit und stieg zum Mond empor, wo sie als Mondgöttin mit dem Jadehasen in ihrem Palast lebt.

Doch erst mal langsam. Chang'e war vorher natürlich ein Mensch und keine Göttin. Der Legende nach war sie mit dem Bogenschützen Hou Yi verheiratet. Damals prangten zehn Sonnen am Firmament. Eines Tages vertrocknete die Ernte und Menschen starben. Hou Yi nahm seinen Bogen und schoss neun der zehn Sonnen vom Himmel. Er befahl der verbleibenden Sonne, jeden Tag pünktlich auf- und unterzugehen. Für seine Heldentat erhielt er eine Pille der Unsterblichkeit. Der Bogenschütze wollte die Pille nicht einnehmen und bat seine Frau Chang'e, sie aufzubewahren. Aus einer Notsituation heraus nahm sie die Pille ein.

Nach der Einnahme begann sie zu schweben und in den Himmel empor zu steigen, bis sie endlich auf dem Mond landete. Bei ihrem Aufstieg hatte sie einen Hasen dabei, den sogenannten Jadehasen. Er leistet ihr, der Mondgöttin, in ihrem einsamen Palast Gesellschaft.

Auf der Erde unter dem Mond präparierte derweilen Hou Yi ein großes Essen. Voller Hoffnung, dass sie zu ihm zurückkommen würde, wartete er vergebens am Tisch.

Seitdem ist es Brauch, Speisen der Mondgöttin zum zweitwichtigsten chinesischen Fest nach dem Frühlingsfest zu opfern.

Eine andere Legende erzählt von einer Seuche in Beijing. Göttin Chang'e war untröstlich, als sie das irdische Geschehen sah. Sie schickte den Jadehasen zur Erde, um die Krankheit zu stoppen und zu heilen. Der Hase ging von Ort zu Ort und nahm nur Kleidung als Dank an. Er bewegte sich dabei auf verschiedensten Reittieren fort, bevor er nach dem Ende der Seuche auf den Mond zurückkehrte.

Seitdem ist es üblich, Kindern zum Fest Hasenfiguren zu schenken. Diese zeigen den Jadehasen in verschiedensten Trachten und Kleidungen unterschiedlicher Berufsstände und auf unterschiedlichen Tieren reitend, während er die Menschen heilt. Eine Art Osterhase im Herbst.

Die Rundheit des Mondes steht für Zusammengehörigkeit und Vollständigkeit. Rund wie der Mond ist auch der Mondkuchen. Kein Mondfest ohne Mondkuchen!

Natürlich werden auch viele andere Speisen genossen, aber das Dessert ist klar. Mondkuchen werden aus Weizen und Mehl geformt und unterschiedlich gefüllt. Eigentlich ist fast alles möglich, von Schweinefleisch, Nüssen, Samen, Lotuspaste, Roter Bohnenpaste oder Eigelb. Dazu kommen natürlich noch zahlreiche kommerzielle Sonderangebote von Fast Food Ketten und Süßwarenproduzenten, seien es Mondkuchen aus Eis, Schokolade oder Gelee.

Die Kuchen haben es in sich. Mit einem Durchmesser von zehn Zentimetern und einer Dicke von drei bis vier Zentimetern können sie manchmal fast schon eine Mahlzeit ersetzen. Üblicherweise werden sie in schicken Geschenkverpackungen gekauft und zum Fest mitgebracht.

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