Cainiao, die Logistik-Sparte des chinesischen Handelskonzerns Alibaba, hat vor kurzem gemeinsam mit großen Paketdienstleistern einen Plan zum Recycling von Paketkartons veröffentlicht. An den ersten 1000 Recylingstellen in Shanghai werden bereits Kartons und die Innenverpackungen recycelt, das heißt später weiter verarbeitet oder wiederverwendet.
Laut Niu Zhijing, dem Verantwortlichen dieser Umweltaktion von Cainiao, sollen noch innerhalb dieses Jahres landesweit 50.000 Recyclingstellen errichtet werden.
Lai Jianfa, stellvertretender Generaldirektor des Paketdienstleister Zhongtong, sagt, dass bislang noch die allermeisten Pakete direkt an die Haustür der Kunden geliefert werden. Aufgrund der wachsenden Anzahl von Paketen und der ständigen Erhöhung der Personalkosten wollen die Paketdienst-Anbieter ihre Kunden dazu mobilisieren, an einem bestimmten Ort in der Nähe ihres Zuhauses ihre Pakete selbst zu holen. Das geht zum Beispiel, indem sie in einen Paketschrank einen Code eingeben, worauf sich die Tür ihres Paketfachs öffnet. Auspacken können sie auch gleich dort, sodass das Recycling von Paketverpackungen erleichtert wird.
Lai zufolge liegt die Recyclingsrate in Wohnviereln bei zirka 20 Prozent, an Hochschulen und Universitäten bei 50 Prozent.
Nach Einschätzung des chinesischen Verbandes der Paketdienstleister werden in diesem Jahr 60 Milliarden Pakete versandt worden sein. Offiziellen Statistiken zufolge machen die Versandverpackungen 0,85 Prozent des städtischen Abfalls aus. Besonders in großen und mittelgroßen Städten stellen solche Verpackungsmaterialien eine große Bedrohung für die Umwelt dar.
Auch Postämter sind inzwischen bereit, sich an der Umweltaktion zu beteiligen. Wie Yu Hongwei, stellvertretender Leiter des Shanghaier Postamts, mitteilt, sollen noch in diesem Jahr an 2.500 Versandstellen der Post die Verpackungsmaterialien recycelt werden. Man wolle auch durch eine häufigere Verwendung von elektronischen Versandformularen gegen die Umweltverschmutzung vorgehen, so der chinesische Verband der Paketdiestleister.
Ein umweltschonender Paketdienst hängt jedoch nicht nur vom Paketdienst-Anbieter ab, er fordert Bemühungen aller beteiligten Parteien, von den Handelsunternehmen, über den Produkthersteller bis hin zu den Belieferten.