China will durch Gesetzgebung elektronische Zigaretten, auch E-Zigaretten oder elektrische Zigaretten genannt, besser kontrollieren. Dies ist ein Teil der Maßnahmen für eine weitreichende Tabakkontrolle. Dies geschieht vor dem Hintergrund des steigenden Konsums von E- Zigaretten unter Jugendlichen.

Eine elektronische Zigarette ist ein Gerät, das durch eine elektrisch beheizte Wendel eine Flüssigkeit zum Verdampfen bringt. Der dabei entstehende Nassdampf wird vom Konsumenten inhaliert oder gepafft.

Mao Qun'an von der staatlichen Kommission für Gesundheit und Hygiene warnt vor den Gefahren von E-Zigaretten. Der Nassdampf dieses Produktes enthält zahlreiche giftige Substanzen. Auch die Additive in den E-Zigaretten sind gesundheitsgefährdend.

E-Zigaretten sind in China zwar nicht so verbreitet wie in vielen westlichen Staaten, aber seit 2015 hat der Konsum merklich zugenommen. Besorgniserregend ist es, dass es sich bei den Konsumenten fast ausschließlich um junge Menschen handelt.

Das chinesische Zentrum für Krankheitskontrolle veröffentlichte im Mai dieses Jahres Vergleichszahlen: Im Jahr 2015 hatte der Anteil der E-Zigarettenraucher an der Bevölkerung 0,5 Prozent betragen und im Jahr 2018 waren es bereits 0,9 Prozent. Das ist ein Anstieg von 0,4 Prozentpunkten oder 80 Prozent. Der Anteil der E-Raucher hat sich fast verdoppelt. Grundlage waren Befragungen von jeweils 20.000 Menschen. Geht man für beide Jahre der Einfachheit halber von 1,4 Milliarden Menschen in China aus, rauchten 2015 etwa sieben Millionen Menschen E-Zigaretten und im vergangenen Jahr bereits 12,6 Millionen. Diese Raucher sind den Umfragen zufolge 15 Jahre oder älter.

Forschungen haben ergeben, dass E-Zigaretten Jugendliche leicht zum Rauchen verführen. Dadurch beginnen immer mehr Menschen schon in jüngerem Alter mit dem Rauchen.

Es sei notwendig, Jugendlichen vom Rauchen abzuraten, um den Tabakkonsum zu reduzieren, so Mao Qun'an von der staatlichen Kommission für Gesundheit und Hygiene. Als ein „modisches Produkt" verführten E-Zigaretten Jugendliche und verwandelten sie später dann in Raucher von traditionellem Tabak.

In Zusammenarbeit mit verschiedenen Behörden arbeitet die staatliche Kommission für Gesundheit und Hygiene derzeit an der Überwachung und Kontrolle von E-Zigaretten durch entsprechende Gesetze. Bis 2030 sollen mehr als 80 Prozent der Bevölkerung durch ein Tabakverbot geschützt werden.

Bis 2020 sollten Regierungsinstitutionen verschiedener Ebenen rauchfreie Zonen werden. Rauchen an öffentlichen Plätzen im Innern, in Büros und in öffentlichen Verkehrsmitteln soll ebenfalls verboten werden.