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Guzheng-Künstlerin Shang Jingya
Foto von chinaplus.cri.cn
Die traditionelle chinesische Peking-Oper wird normalerweise als „Quintessenz der chinesischen Kultur" betrachtet. Mit ihrer 200-jährigen Geschichte gilt die Peking-Oper als die wichtigste aller chinesischen Opern. Trotzdem muss die Peking-Oper in der modernen Gesellschaft mit anderen Unterhaltungsformen konkurrieren. Denn dank der schnellen Entwicklung der Unterhaltungsindustrie gibt es für Kulturinteressierte viele Alternativen. Um ihre Oper wiederzubeleben, bemühen sich die Peking-Oper-Künstler um die Aufmerksamkeit des Publikums und versuchen auch, den Charme dieses Kulturschatzes zu erhöhen.
In den vergangenen Jahren wurden immer mehr Liebhaber von einer neuen und innovativen Interpretation der Peking-Oper beeindruckt, in der ein sehr altes chinesisches Musikinstrument perfekt eingesetzt wird: Es handelt sich dabei um Guzheng, ein traditionelles chinesische Zupfinstrument. Das Musikinstrument kann auf eine Geschichte von mehr als 2500 Jahren zurückblicken und es gilt als eine Verkörperung der chinesischen Kultur.
Shang Jingya ist eine junge Guzheng-Künstlerin im „Beijing Peking-Oper-Theater". Sie spielt eine wichtige Rolle bei Einführung der Guzheng im Orchester der Peking-Oper. Laut Shang hat die Guzheng wunderbare musikalische Eigenschaften und kann mit ihren Melodien eine breite Palette von Emotionen zum Ausdruck bringen. Mithilfe des Musikinstruments könnten die Zuschauer die emotionale Welt der Figuren in der Oper besser verstehen. Auch die Stimmung auf der Bühne werde dadurch verstärkt.
„Es wohlbekannt ist, dass es in einem Orchester der Peking-Oper viele traditionelle chinesische Musikinstrumente gibt, einschließlich Pipa, Erhu und verschiedenster Arten von Trommeln. Es ist wirklich ein Durchbruch, die Guzheng einzuführen. Nach tausendfachen Versuchen habe ich es endlich geschafft, die gewünschten künstlerischen Effekte zu erzielen. Heutzutage spielt die Guzheng eine bedeutende Rolle in der Peking-Oper. Sie lässt die Zuschauer sowohl das Musikinstrument selbst als auch die Peking-Oper besser verstehen."
„Farewell My Concubine" mit der Guzheng als einzigem Begleitinstrument
Foto von chinaplus.cri.cn
Im Jahr 2016 wurde „Farewell My Concubine", das erste innovative Peking-Oper-Stück mit der Guzheng als einzigem Begleitinstrument auf der Bühne aufgeführt. Die von Shang Jingya gespielte Guzheng-Melodie und die Performance der Peking-Oper-Darstellerin bildeten eine perfekte Kombination. Die einzigartige Show kam beim Publikum sehr gut an.
Shang bezeichnet dies als einen Meilenstein in ihrer Karriere. Dieser Erfolg habe sie dazu ermutigt, weitere Beiträge in diesem Bereich zu leisten.
„Als ich an der Universität war, konnte ich dieses Opernstück singen, während ich andere chinesische Musikinstrumente spielte – wie zum Beispiel Yueqin, ein viersaitiges Zupfinstrument mit kreisrundem Resonanzkasten. Ein solches Erlebnis hilft mir, Musik für die Guzheng als Solo-Instrument zu komponieren. Mit einem umfassenden Verständnis über diese Oper kann ich die Besonderheiten der Guzheng, dazu zählen das Timbre, der Klang und die Tonwirkung, gut ausnutzen, um die Emotionen der Rolle hinter der Musik darzustellen."
Vier Jahre lang studierte Shang Jingya Guzheng in der Chinesischen Nationalakademie der Theaterkunst. Während ihres Studiums erlangte sie umfassende Kenntnisse rund um die Peking-Oper. Nach dem Abschluss des Studiums im Jahr 2009 begann Shang mit ihrer Arbeit in dem Beijing Peking-Oper-Theater. Durch Zusammenarbeit mit mehreren Produzenten, Komponisten und Peking-Oper-Künstlern sind bisher über 30 großangelegte neue Opernstücke auf die Bühne gebracht worden. Immer mehr Zuschauer haben diese kreative Kunstform akzeptiert. Shang erklärte, dass sie ihre eigene Rolle in der Performance entdeckt habe.
„Nach Teilnahme an vielen Aufführungen habe ich allmählich verstanden, dass ich auf der Bühne zwei Rollen habe. Zuallererst bin ich eine Guzheng-Spielerin und zugleich bin ich auch eine Peking-Oper-Darstellerin. Wenn ich die Guzheng auf der Bühne spiele, singe ich auch lautlos mit den Opernschauspielern mit. Das hilft mir, Gefühle in die Melodie hineinzubringen. Denn das Instrument soll die Oper ansprechend und zugänglich machen. Damit können Zuschauer durch die vielfältigen Ausdrucksmöglichkeiten der Guzheng und der Körpersprache des Schauspielers die Charaktere besser verstehen."
Shang Jingya hofft, dass sich in Zukunft noch mehr aufgeschlossene Menschen mit innovativen Ideen darum bemühen können, weitere Kulturschätze Chinas zu schützen und sie für die jüngeren Generationen zu bewahren.