Nach der Gründung der Volksrepublik China war das verwüstete Land mit der schwierigen Aufgabe des Wiederaufbaus konfrontiert. Damals haben die US-Regierung und ihre Alliierten gegen China eine Wirtschaftsblockade errichtet und ein maritimes Embargo auferlegt. Um diese Blockade umzugehen, wurde mit Unterstützung der Spitzenpolitiker beider Staaten das erste Joint-Venture der Volksrepublik China, die chinesisch-polnische Reederei, am 15. Juni 1951 gegründet. Das erste chinesische Unternehmen für Seefracht hat damals die neue Volksrepublik China auf maritimen Weg mit der Welt verbunden. Bereits im ersten Jahr nach Gründung der Reederei wurden 52 Fabrikanlagen nach China transportiert.
Wegen der Blockade und des Embargos wurde das Unternehmen als polnisches Unternehmen für Seefracht bewirtschaftet, um unnötige Umstände zu vermeiden. Auf den Schiffen wurde die polnische Nationalflagge gehisst. Ryszad Grycner, Manager der polnische Seite von Chipolbrok erklärte,
„Um zwischen China und Europa fahren zu können, wurden alle Dokumente des Unternehmens ‚gefälscht'. Auf den Schiffen wurde die polnische Nationalflagge gehisst, um Provokationen und Schwierigkeiten zu vermeiden. Auch auf dem Frachtbrief wurde der Name des polnischen Seefrachtunternehmens verwendet."
Am Anfang bestand die Besatzung aus Polen. Allmählich kamen chinesische Seeleute dazu. Heute haben die chinesische und polnische Seite ihre eigene Schiffe und Matrosen. Wie der Chefmanager von Chipolbrok, Zhu Dezhang, erklärte, sei der Entwicklungsprozess der chinesisch-polnischen Reederei in der Tat ein Prozess der Ausbildung und Ansammlung von Fachkräften für die chinesische Seefahrt.
In den vergangenen 58 Jahren hat die chinesisch-polnische Reederei die Wende von der Planwirtschaft zur Marktwirtschaft, vom Transport traditioneller und einfacher Güter zum Transport wichtiger Spezialgeräte sowie vom regionalen Verkehr zwischen Asien und Europa zur globalen Seefracht erlebt. Diese Wende ist von der engen Zusammenarbeit und dem gemeinsamen Austausch zwischen den chinesischen und polnischen Mitarbeitern nicht zu trennen. Das von dem ehemaligen chinesischen Ministerpräsidenten Zhou Enlai festgelegte Arbeitsprinzip für Joint-Ventures „Gleichberechtigung und gegenseitiger Nutzen, Einstimmigkeit durch Konsultation" wird bis heute beherzigt. Wie der ehemalige Manager der polnischen Seite, Janusz Janiszewski, erklärte, habe sich die Stärke Chinas gegenüber damals gewandelt, doch haben die die chinesische und polnische Seite weiterhin auf dem Prinzip bestanden. China habe damit das Vorbild für eine verantwortliche Kooperation gestaltet.
„Die chinesisch-polnische Reederei hat nicht nur ihre wirtschaftliche, sondern auch politische und kulturelle Bedeutung. Für andere Länder oder Unternehmen gilt sie als ein gutes Beispiel. Trotz Unterschiede der Kultur, Sitten und Sprachen kann man gut mit dem großen Land kooperieren. Die Entwicklung des Unternehmens zeigt, dass nur durch Respekt des Kooperationspartners und koordiniertes einheitliches Verhalten sowie Kompromissbereitschaft Erfolge erzielt werden können."
Janusz hat 27 Jahre lang in der Reederei gearbeitet. Er hat nicht nur die Entwicklung des Unternehmens sondern auch die große Veränderung Chinas erlebt. Er wies darauf hin, dass die Seidenstraßen-Initiative der Entwicklung des Unternehmens beispiellose Möglichkeiten bringen werde. Auch Zhu Dezhang meinte, dass die Länder entlang der Seidenstraße zu neuen Märkten des Unternehmens werden könnten.
„Die Seidenstraßen-Initiative und die ‚17+1'-Kooperation bieten unserem Unternehmen und den Ländern entlang der Seidenstraße bessere Dienstleistungen und strategische Möglichkeiten. Nun gehören die Geschäften in diesen Ländern zu den Schwerpunkten unserer Arbeit. Einerseits suchen wir in China und Polen nach mehr Kooperationsmöglichkeiten mit diesen Ländern. Andererseits wollen wir außer Seefracht auch andere Investitionschancen in der Logistik wahrnehmen. Wir werden unser Geschäft ausbauen und mehr Verkehrslinien und Häfen in diesen Ländern errichten."