Mehr als 30 chinesische Städte haben mittlerweile ein gesetzliches Rauchverbot verabschiedet, weitere Städte haben Gesetzesentwürfe ausgearbeitet. Jedoch gibt es ein landesweit gültiges Rauchverbot noch immer nicht. Langsam kommt da aber etwas in Bewegung. Der chinesische Staat arbeitet an einem absoluten Rauchverbot in Regierungsbehörden und in öffentlichen Gebäuden. E-Zigaretten sollen davon auch betroffen werden.
Rauchen ist neben Bewegungsmangel und ungesunder Ernährung einer der größten Risikofaktoren für Herz-Kreislauferkrankungen, chronische Atemwegserkrankungen und Krebs. Rauchen schädigt nahezu jedes Organ im Körper. Besonders stark betroffen sind die Atemwege und das Herz-Kreislaufsystem: Rauchen verursacht bis zu 90 Prozent aller Lungenkrebsfälle und ist die bedeutendste Ursache für die Entwicklung chronisch obstruktiver Lungenerkrankungen. Rauchen verkürzt das Leben um durchschnittlich 10 Jahre.
Ein Rauchstopp wirkt sich sofort positiv auf die Gesundheit aus und reduziert langfristig das Risiko für die durch das Rauchen verursachten Erkrankungen. Deswegen ist die Forderung eines Rauchstopps und der Einschränkung des Tabakkonsums ein globaler Konsens. Mao Liqun, Direktor des Planungsbüros im Chinesischen Staatlichen Komitee für Gesundheit, zufolge solle das Rauchverhalten auf drei Ebenen kontrolliert werden: bei Einzelpersonen und Familie, in der Gesellschaft und in der Regierung. Dem entsprechenden Plan zufolge sollen in Regierungsbehörden bis Ende 2022 Rauchverbot herrschen. 2022 soll die Raucherrate unter 24,5 Prozent sinken und bis 2030 sogar unter 20 Prozent. Mehr zu den drei Ebenen des kommenden Rauchergesetztes weiß Mao:
„Es wird angeraten, so früh wie möglich mit dem Rauchen aufzuhören, denn es ist nie zu spät. Rauchfreie Familienhaushalte werden gefördert, um die Familie auch vor Passivrauch zu schützen. Zweitens sollen Beamte, Ärzte und Lehrer eine Vorbildrolle einnehmen. Als dritter Punkt sollen öffentliche Gebäude und Unternehmen rauchfrei werden, um die Angestellten nicht gesundheitlich zu belasten und bestehenden Rauchern Hilfe anzubieten."
Statistiken von 2018 zeigen, dass unter den Chinesen über 15 Jahren 26,6 Prozent Raucher sind. Obwohl ein abnehmender Trend zu beobachten ist, ist es noch immer ein langer Weg, bis das Ziel einer Quote unter 20 Prozent erreicht ist. Außerdem zeigen die Statistiken, dass 70 Prozent der Nichtraucherinnen und Nichtraucher regelmäßig Passivrauch ausgesetzt sind. Mao betonte, China werde Maßnahmen treffen, um Passivraucher zu schützen.
Momentan geht der Trend zur E-Zigarette. Auch wenn dabei kein schädlicher Rauch für Umstehende entsteht, gehen wissenschaftliche Studien davon aus, dass es so etwas wie Passivdampf gibt, als ein Teilprodukt beim Ausatmen des Rauchers. E-Zigaretten sollen gesetzlich auch besser reglementiert werden. Ein Gesetzt zur Einschränkung des Konsums von E-Zigarette ist zu erwarten, teilte Mao mit.
„Das Chinesische Staatliche Komitee für Gesundheit arbeitet gemeinsam mit anderen betroffenen Behörden zusammen, um eine adäquate Gesetzgebung für die Nutzung von E-Zigaretten zu finden. Die WHO hat ebenso gefordert, die gesundheitsschädlichen Folgen von E-Zigaretten aufmerksam zu verfolgen."
Übersetzt von Gao Mengyu
Gesprochen von Yu Yue