Der 67jährige Liu Shaoan lebt in der Gemeinde Jiaopingdu im Kreis Luquan. Luquan gehört zu Kunming, der Hauptstadt der Provinz Yunnan. Liu Shaoan leidet an Bluthochdruck und einer Herzkranzgefäßerkrankung. Seit 2016 ist er nicht mehr arbeitsfähig. Ohne Einkommen lebten er und seine Familie lange Zeit in Armut.
„Ich muss jedes Jahr stationär behandelt werden. Das kostet jedes Mal mindestens 10,000 Yuan. Ein Großteil der Summe wird zurückerstattet und ich trage nur einen geringen Selbstkostenanteil. Nach der ärztlichen Untersuchung habe ich zwei Ausweise bekommen, einen für meine Herzkranzgefäßerkrankung und einen für meinen Bluthochdruck. Damit erhalte ich monatlich meine Medikamente für 1500 Yuan im Ärztezentrum. Ich kann aber auch selbst die Medikamente kaufen und mir die Quittung dann erstatten lassen."
Diese Rückzahlung geschieht durch einen Hilfsfonds, der vom Kreis Luquan für chronisch kranke Menschen eingerichtet worden ist. Seit 2017 zahlt die Kreisverwaltung jährlich eine Summe von zehn Millionen Yuan in den Sonderhilfefonds für Schwererkrankung und chronisch kranke Menschen ein, um damit durch Krankheit verursachte Armut vorzubeugen.
Es gibt momentan 15.000 Patienten mit chronischen Erkrankungen im Kreis. 936 davon werden durch den Fonds unterstützt. Das Problem der Armut durch Erkrankung ist in Luquan damit gelöst worden. Dank lokaler Politik wurden ebenso die Probleme bei der Bildung und beim Wohnraum gelöst.
Liu Shaoan erzählte uns davon:
„Unsere Wohnung ist viel besser als früher. Sie ist auch besser ausgestattet. Lebensmittel, Trinkwasser und Strom sind verfügbar. Ich habe 20 Schweine, jedes kostet ungefähr 3000 bis 4000 Yuan. Außerdem habe ich ein Einkommen durch das Anpflanzen von Mais, Kartoffeln und Taros."
Die Entwicklung in den ländlichen Gebieten ist abhängig von der Wirtschaft. Aus diesem Grund konzentriert sich Luquans Kampf gegen die Armut auf den Aufbau von Industrien für Walnüsse, Kiwis, Kastanien und traditionelle Arzneimittel. Arme Familien werden dabei gefördert, ihre traditionelle Landwirtschaft auszubauen und sich auf ihre Lebensmittel bzw. Arzneimittel zu konzentrieren. Ziel sei es den Familien kurz- oder mittelfristig zu einem stabilen Einkommen zu verhelfen. Dazu wurde auch ein neuer Verband der Bauern gegründet, um die Organisation dieser neuen Industriezweige zu koordinieren.
115 arme Dörfer sind Ende 2018 der Armut entkommen. Doch damit ist die Arbeit noch nicht abgeschlossen. Dem Kreis-Parteivorsitzenden Jiao Lin geht es um Prävention:
„Einerseits soll das bisher erzielte Ergebnis bei der Armutsbeseitigung erhalten werden. Wir werden die einzelne Familie in dem Verband organisieren, um zukünftigen Risiken zu entgehen. Andererseits wollen wir die Wirtschaft weiter fördern, um zukünftigen Problemen vorzubeugen.