Chinas Raumlabor Tiangong-2 wird am Freitag planmäßig die Erdumlaufbahn verlassen und seinen Wiedereintritt in die Atmosphäre antreten, teilte das chinesische Büro für bemannte Raumfahrt (CMSEO) am vergangenen Samstag vor der Presse mit.
Die meisten Teile des Raumlabors werden laut Ingenieuren in der Atmosphäre verbrennen, während eine kleine Menge Trümmer voraussichtlich in einem sicheren Meeresabschnitt im südlichen Pazifik fallen wird. Das Gebiet liegt zwischen Längengrad 160-90 westlich und Breitengrad 30-45 südlich, hieß es in der Mitteilung der CMSEO.
Beim Tiangong-2, einer verbesserten Version des Tiangong-1, handelt es sich um Chinas erstes Raumlabor im eigentlichen Sinne, das am 15. September 2016 ins All geschickt wurde. Bislang war das Raumlabor mehr als 1.000 Tage in Betrieb, während es in einer Umlaufbahn die Erde umkreiste. Es wurde ursprünglich nur für zwei Jahre konzipiert, aber nun wesentlich länger genutzt.
Das Raumlabor setzt sich aus einem Experimentmodul und einem Ressourcenmodul zusammen und hat eine Gesamtlänge von 10,4 Meter. Der größte Durchmesser beträgt 3,35 Meter und das Höchststartgewicht 8,6 Tonnen. Bei entfalteten Solarpaneelen beträgt die Spannweite des Raumlabors 18,4 Meter. Tiangong-2 ist imstande, Rendezvous einschließlich Andockens mit dem bemannten Raumschiff Shenzhou und dem Frachtschiff Tianzhou durchzuführen.
Im Verlauf seines Einsatzes haben chinesische Wissenschaftler eine Reihe von wissenschaftlich-technologischen Experimenten im Tiangong-2 vorgenommen, wozu auch die nicht einfache Treibstoff-Betankung des Raumlabors in der Umlaufbahn gehörte.
Alle geplanten Experimente wurden inzwischen abgeschlossen. Das Raumlabor und alle eingebauten Geräte sind laut CMSEO immer noch in einem guten Zustand.
Die Vorbereitungen auf den kontrollierten Wiedereintritt in die Atmosphäre schreiten den verantwortlichen Ingenieuren zufolge wie geplant voran. China wird rechtzeitig über den Wiedereintritt des Raumlabors in die Atmosphäre berichten, um seinen internationalen Verpflichtungen nachzukommen, hieß es in der Mitteilung der CMSEO.