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Droht der chinesische Drei-Schluchten-Damm zu brechen?
  2019-07-12 10:15:59  cri


Der Drei-Schluchten-Damm ist nach seiner Inbetriebnahme im Jahr 2003 wieder ins Visier der Weltöffentlichkeit geraten, diesmal aber infolge eines Gerüchtes. Ein sogenannter japanischer Geologe namens Hayashi verglich die Satellitenfotos des Drei-Schluchten-Damms in den vergangenen Jahren miteinander und kam danach zu dem Schluss, dass der Damm seine geradlinige Form verloren habe und er drohe zu brechen. Dies hat sofort eine große Debatte in den sozialen Netzwerken ausgelöst.

Droht der Damm zu brechen oder doch nicht? Die Damm-Verwaltung kennt die Antwort. Und die chinesische Satellitenfirma CASC (China Aerospace Science and Technology Corporation) antwortete ebenfalls mit einem präziseren Foto, auf dem der Damm immer noch genauso gerade aussieht wie bei seiner Einweihung. Ein Twitteruser bringt Licht ins Dunkel der Katastrophenbeschwörung:

„Bei privaten Fotos mit Hilfe von Satelliten gibt es öfter solche Probleme infolge des Winkels zwischen dem Damm, dem Boden und dem Satelliten. Die meisten Fotos wurden nicht genau mittig über dem Objekt gemacht und zehn Meter ist auch eine übliche zulässige Abweichung bei der zivilen Nutzung von Satelliten. Guck mal auf Google-Map die Staumauer Itaipu an der Grenze zwischen Paraguay und Brasilien an! Deren Satellitenbild ist auch etwas schief gelaufen."

Dass sich das Gerücht so schnell in den sozialen Netzwerken Chinas und der Welt verbreitet, hat niemand gedacht. Denn die heraufbeschworene Bruchgefahr hätte man sofort als Fake News entlarven können, auch, wenn man nur wissenschaftliche Grundkenntnisse hat. Dr. Herbert A. Feyen von der TU Aachen behauptete, dass die Methode des sogenannten japanischen Geologen zur Festlegung der Bruchgefahr des Damms wissenschaftlich unseriös sei. Eine so deutliche Horizontalverschiebung des Damms und dass diese von dem Satelliten unterschieden werden könne, sei unvorstellbar und der Damm wäre infolgedessen bereits gebrochen. Dazu Feyen:

„Ein Damm ist immer in Bewegung, aber in Millimetern. Die Gründe liegen in der Temperatur und am Wasserstand. Die gefährlichsten Situationen sind in den ersten vier oder fünf Jahren nach Inbetriebnahme zu erwarten. Die Experten müssen dabei die technischen Kernindikatoren bewerten und sich auf eine Bruchgefahr vorbereiten. Aber sogar in den vergangenen 16 Jahren ist nichts passiert und der Drei-Schluchten-Damm hat also die Prüfung bestanden."

Verfasst und gesprochen von Zheng An

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