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„Touristensteuer" als internationaler Trend
  2019-07-08 17:39:26  cri

Seit dem 1. Juli muss jeder Ausländer, der Neuseeland besucht, eine Steuer von 35 neuseeländischem Dollar zahlen. Laut der Regierung soll das Geld für die Verbesserung der Infrastruktur in Neuseeland genutzt werden.

Touristensteuern sind weltweit gesehen nichts Neues. In Rom, Paris, Berlin und Amsterdam werden schon seit langer Zeit ähnliche Steuern erhoben. Später taten dies auch Japan, Dubai, Malaysia und die Malediven. Das beliebteste Reiseziel der Chinesen heißt Thailand – und auch dort denkt man inzwischen ebenfalls über eine solche Steuer nach. Xu Xiaolei von der Reiseagentur Aoyou weiß mehr:

„Eine Art von Touristensteuer zielt darauf ab, Kulturerbe oder Naturerbe zu schützen, wie zum Beispiele die alten Burgen in Europa. Eine andere Art von Touristensteuer wird erhoben, um die Naturressourcen, die leicht beschädigt werden, zu schützen, wie seltene Tiere oder die Korallenriffe an tropischen Inseln. Es gibt noch eine Art von Touristensteuer mit dem Ziel, die Touristenzahl zu kontrollieren und ihr Gleichgewicht mit den lokalen Einwohnern zu halten."

Liu Simin, Vorsitzender der Tourismusabteilung beim Kulturinnovationsforschungszentrums an der Beijinger Fremdsprachenuniversität, hält eine solche Steuer für vernünftig.

„Ich denke, eine solche Richtlinie ist sehr rational. Ausländische Touristen können den Verkehr und die Dienstleitungen im Zielland in einem gewinnen Maße unter Druck setzen, was sicherlich das Leben der Einwohner beeinflusst. Mit den Steuerbeträgen kann die Infrastruktur verbessert und die Interessen der Touristen und der lokalen Einwohner können besser geschützt werden."

Im Jahr 2018 lag die Gesamtanzahl der Auslandsreisen der Chinesen bei etwa 150 Millionen, was einem Zuwachs von 14,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Mit dieser Zahl liegt China schon seit Jahren an der Spitze der Welt. Xu Chen reist oft im Ausland. Sie stört die Touristensteuer gar nicht.

„Die Steuer ist für mich gar nicht so hoch. Ich war mal in Rom. Dort hat die Touristensteuer einen andern Namen nämlich „Stadtsteuer". Sie ist in den Hotelkosten enthalten und kostet weniger als zehn Euro. Für die Touristen ist es akzeptabel."

Die Meinung von Xu Chen teilt anscheinend der Großteil der chinesischen Touristen. Xu Xiaolei von der Reiseagentur Aoyou teilt uns mit:

„Tatsächlich steigert eine solche Steuer die Reisekosten der Touristen. Aber sie ist meistens vom Betrag her nicht so hoch, also von einem Dutzend bis zwei Hundert Yuan RMB. Die meisten chinesischen Touristen verstehen und unterstützen die jeweilige Richtlinie des Ziellandes."

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