Der 79-jährige Manuti Aideresi lernte bereits als Kind von seinem Vater die Rinderzucht. Zurzeit hat er 38 Rinder im Stall. Früher weideten die Rinder über 300 km weit vom Dorf entfernt. Die Rinderzüchter kamen wegen der Entfernung nur alle zwei bis drei Monate nach Hause, so Manuti Aideresi. Er erinnert sich:
„Bei mir werden weit mehr Rinder gezüchtet als auf anderen Höfen. Das Leben der Rinderzüchter war hart. Viele hielten nicht durch und haben ihr Vieh schließlich verkauft. Ich nicht, selbst bei niedrigen Rinderpreisen."
Die ganze Mühe war nicht umsonst. Aufgrund der Einnahme durch den Rinderverkauf führt Manuti Aideresi heutzutage ein wohlhabendes Leben. Er gehört zu den „ersten Reichen" im Dorf. Er führt dies auf die Hilfspolitik des Staates und die Unterstützung der lokalen Regierung zurück.
Laut Manuti Aideresi gab es früher im Dorf keinen geschlossenen Rinderstall. Die Rinder wurden im Freien eingezäunt. Dank finanzieller Unterstützung der lokalen Regierung und der Partnerstadt Ningbo gibt es heute einen geschlossenen Rinderstall mit modernen Anlagen und großen Räumlichkeiten, so Manuti Aideresi.
Laut Sun Zhibao von der Dorfverwaltung wurde 2018 die nationale Strategie zum Aufschwung der Dörfer in Gang gesetzt. Ziel dieser Strategie war die Einkommenserhöhung der Bauern. Den Gegebenheiten des Dorfes Tuanjie entsprechend wurden Anbau- und Zuchtgenossenschaften gegründet, damit die großen Landwirte und Viehzüchter ihre Produktion ausweiten können. Kleinere Bauern und Züchter können Aktionäre der Genossenschaften werden und Dividenden beziehen.
Die landwirtschaftlichen Genossenschaften haben im Dorf Tuanjie eine gute Grundlage. Denn Tuanjie ist ein Siedlungsgebiet mit Angehörigen unterschiedlicher Nationalitäten, darunter die Uiguren, die Han, die Hui, die Kasachen und die Zhuang. Sie respektieren einander ihren Glauben sowie die ethnischen Sitten und Gebräuche und leben harmonisch miteinander. Der Geist der Solidarität und der gegenseitigen Hilfe ist fest in den Herzen der Dorfbewohner verankert. Als die Idee der Genossenschaften geboren wurde, dachte Manuti Aideresi unmittelbar an seine Nachbarn Wang Xiaojun und Liu Dali.
Die enge Freundschaft zwischen Manuti Aideresi und der Familie Wang fing schon mit dem Vater des 53-jährigen Wang Xiaojun an. Aus zwei Familien wurde eine, so beschrieb Wang Xiaojun die Beziehung. Die finanziellen Verhältnisse der Familie Wang waren alles andere als gut. Als Kind wurde Wang Xiaojun oft von Manuti Aideresi zum Essen in sein Haus eingeladen.
„Ich betrachte Manuti Aideresi als meinen eigenen Vater. Als Nachbar bin ich in seiner Obhut aufgewachsen. In all den Jahren hatten wir keinen einzigen Streit gehabt."
Wang Xiaojun zeigt sich sehr beeindruckt von den Viehzucht-Kenntnissen seines Nachbarn und lässt seine Kühe in der Genossenschaft von Manuti Aideresi mitzüchten.
„Gegründet wurde die Genossenschaft im Jahr 2018. Zwei Kühe in der Genossenschaft gehören mir. Da wir Nachbarn sind, habe ich oft bei Manuti Aideresi Rat geholt. Er riet mir, meine Kühe in der Genossenschaft züchten zu lassen und dadurch Aktieninhaber zu werden."
Liu Dali ist ebenfalls Aktienteilhaber an der Rinderzucht-Genossenschaft. Er ist 1981 ins Dorf Tuanjie umgezogen und ist der direkte Nachbar von Manuti Aideresi. Bei mehreren schweren Geburten der von ihm gezüchteten Kühe stand ihm Manuti Aideresi helfend zur Seite. Bei der Gründung der Rinderzucht-Genossenschaft hat Manuti Aideresi Liu Dali eingeladen, Mitglied zu werden. Dadurch eröffnete sich Liu, der hauptsächlich vom Baumwollanbau lebt, eine weitere Einkommensquelle.
Die Rinderzucht-Genossenschaft von Manuti Aideresi kann sich über einen hohen Gewinn freuen. Die Einnahmen durch den Rinderverkauf lagen 2018 bei fast 100 000 Yuan RMB. Allein die Einnahmen in den ersten vier Monaten 2019 haben das Volumen vom letzten Jahr überschritten. Dies lässt Manuti Aideresi und seine Partner zuversichtlich in die Zukunft blicken.