Chinas Raumstation wird neun internationale wissenschaftliche Projekte durchführen, die aus 17 Staaten stammen und ein breites Forschungsspektrum abdecken. Dazu gehören unter anderem Lebenswissenschaften im Weltraum und Biotechnologie, Mikrogravitation und Astronomie, teilten China Behörde für bemannte Raumfahrt und das Büro der Vereinten Nationen für Weltraumfragen (UNOOSA) am Mittwoch in Wien gemeinsam vor der Presse mit.
Zum ersten Mal in der Geschichte habe eine chinesische Raummission alle UNO-Mitglieder zur Teilnahme an wissenschaftlichen Experimenten eingeladen, sagte Lin Xiqiang, der stellvertretende Direktor der chinesischen Raumfahrtbehörde. Nach seiner Auffassung sei es ein Meilenstein für Chinas bemannte Raumfahrt, wenn diese sich von einer früher unabhängigen Entwicklung hin zur globalen Kooperation wandle, so Lin Xiqiang.
Hao Chun, Chef der Raumfahrtbehörde, sagte, China sei besonders erfreut zu sehen, dass Wissenschaftler aus verschiedenen Ländern und Kulturhintergründen sich an Experimenten der chinesischen Raumstation beteiligen.
China und die Bewerber würden noch vor Ende des laufenden Jahres Kooperationsvereinbarungen unterzeichnen, während Chinas Raumstation voraussichtlich im Jahr 2022 in Betrieb genommen werden könnte. So werde Chinas Raumfahrtbehörde ihre Zusammenarbeit mit dem UNOOSA fortführen und womöglich eine zweite Antragsrunde in Gang setzen.
Die erste Runde, aus der die genannten neun Projekte stammen, wurde von Hao Chun, und Simonetta di Pippo, Direktorin der UNOOSA, gemeinsam bekannt gegeben.
Di Pippo sagte, dass die von den Vereinten Nationen und China gemeinsam initiierten Kooperationsprojekte dazu beitragen würden, die Kluft für Millionen Menschen, die keinen Zugang zur Weltraumforschung hätten, zu überbrücken.
„Das dient als ein gutes Beispiel für die Zusammenarbeit Chinas und anderer Länder, um den Zugang zu einer gemeinsamen nutzbringenden Weltraumforschung zu eröffnen und somit dazu beizutragen, UNO-Ziele für nachhaltige Entwicklung zu erreichen", sagte sie.