Zur Überwachung und zum Schutz des Beijinger Abschnitts der Chinesischen Mauer besteht mittlerweile ein 463-köpfiges Team, berichtet die Denkmalschutzbehörde der chinesischen Hauptstadt.
Die Schützer des UNESCO-Weltkulturerbes sind alle Dorfbewohner, die entlang der Chinesischen Mauer leben. Sie nehmen bei wichtigen Abschnitten der Mauer Sicherheitskontrollen vor und laden anhand einer Mobilfunk-App Fotos und Beschreibungen des Mauerzustands hoch.
Vor der Bildung des Schutzteams gab es schon länger Anlass zur Besorgnis über die Lage der Chinesischen Mauer, sagte Yu Haikuan, der stellvertretende Direktor des Denkmalschutzamts des Bezirks Yanqing der Stadt Beijing.
„Die meisten der wilden Abschnitte der Mauer sind sozusagen in einem vernachlässigten Zustand", sagte er.
Ende Mai haben sechs anliegende Außenbezirke gemeinsam 289 Vollzeit- und 174 Teilzeitmauerschützer angestellt, teilte Ling Ming, der stellvertretende Direktor der Denkmalschutzbehörde der Stadt Beijing, mit. Bis zum Jahr 2022 sollten noch weitere elf Vollzeit-Beschäftigte rekrutiert werden.
Einer entsprechenden Untersuchung der Denkmalschutzbehörde zufolge wurden bislang 41 Prozent des Beijinger Abschnitts der Chinesischen Mauer geringfügig oder nur schlecht geschützt.
Durch menschliche Zerstörung und natürliche Witterung sind etliche Teile der Mauer beschädigt und sogar eingestürzt, sodass eine Sanierung notwendig wurde.
„Die Dorfbewohner unterstützen uns vor allem bei Notfällen, indem sie uns Frühwarnungen senden", sagte Yu. „Zugleich kompensieren sie den Mangel an Arbeitskräften bei den Denkmalschutzbehörden. "
Im April nahmen 128 Dorfbewohner an einer entsprechenden Schulung teil. Sie lernten, wie man die Mauer überwachen und anhand einer Mobilfunk-App über gefährliche Umstände der Mauer berichten kann.
Die Chinesische Mauer verläuft durch insgesamt fünfzehn chinesische Provinzen und Städte. Allein der Beijinger Abschnitt hat eine Länge von 520 Kilometern.