Ab Juli sollen in mehreren chinesischen Städten die bisher strengste Schadstoffnorm eingeführt werden.
China-VI, die Schadstoffklasse VI Chinas, besteht aus zwei Normen – China-VI-a und China-VI-b. China-VI-a stellt relativ strengere Normen als die bisher in der EU geltenden Abgasklasse Euro 6 dar. Die Grenzwerte der Schadstoffe nach dem China-VI-b entsprechen dem Niveau der in den USA geltenden Emissionsnorm Tier 3 für das Jahr 2020. Im Vergleich zu der bisher in China geltenden Schadstoffklasse China-V müssen nach China-VI die Grenzwerte für Kohlenmonoxid und Stickoxid jeweils um 50 Prozent und 42 Prozent reduziert werden.
Wie geplant soll die Klasse China-VI-a eigentlich ab 1. Juli 2020 und die Klasse China-VI-b ab 1. Juli 2023 landesweit in Kraft treten. Doch 18 regierungsunmittelbare Städte und Provinzen sowie Autonome Gebiete wollen schon ab 1. Juli des laufenden Jahres die neuen Abgasnomen erfüllen. Teil der Provinzen wie die Provinz Henan beispielsweise will zuerst mit der Emissionsklasse China-VI-a beginnen. Weitere Gebiete wie die regierungsunmittelbare Stadt Tianjin werden direkt mit der noch strengeren China-VI-b anfangen.
Die neue Schadstoffnorm beeinflusst den chinesischen Automobilmarkt. Da die Einführung der neuen Abgasklasse eine große Anzahl von potenziellen Konsumenten erstmals von einem Kaufentschied fern halten werde, so Cui Dongshu, Generalsekretär des chinesischen Verbandes für Personenkraftwagen, müsse der chinesische Automobilmarkt vorübergehend eine schwierige Zeit durchstehen.
Wie aus Statistiken der chinesischen Gesellschaft für Automobil-Händler hervor geht, habe der Autolagerbestand-Warnungsindex im April bei 61 Prozent gelegen. Damit lag der Index schon zum 16. Mal in Folge über der Warnlinie. Ab 50 Prozent zählt der Autolagerbestand-Warnungsindex als gefährlich, je größer desto schlechter ist der Markt.