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Zigui - Zeugnis der Legende von Dichter Qu Yuan
  2019-06-07 13:56:29  CRI

Das Drachenbootfest, auf Chinesisch „Duanwu-Fest", ist in China ein wichtiger traditioneller Feiertag. Es werden besondere Speisen gereicht, feierliche Zeremonien abgehalten und farbenprächtige Bootsrennen veranstaltet. Es ist auch allgemein bekannt, dass man an diesem Tag dem Poeten Qu Yuan gedenken soll. Aber von dem Geburtsort von Qu Yuan, dem Kreis Zigui in der zentralchinesischen Provinz Hubei, wissen relativ wenig Menschen.

Im Gedächtnistempel in dem Kreis Zigui gibt es eine Bronzeskulptur von Qu Yuan. Die metallene Figur präsentiert die standhafte Moral dieses großen Politikers in der alten chinesischen Geschichte. Dazu äußerte sich Qu Hua, einer der Nachkommen von Qu Yuan.

„Qu Yuan wurde in einer aristokratischen Familie in dem Kreis Zigui geboren. Sein Elternhaus war von Bergen und Flüssen umgegeben, was Auswirkungen auf seinen romantischen Schreibstil ausgeübt hat. Er schrieb gerne über Orangenbäume und Orchideenblüten."

Qu Yuan diente vor etwa 2.000 Jahren in der Zeit der Streitenden Reiche als Hauptassistent des Königs vom Staat Chu. Gleichzeitig ist er bis heute noch als ein berühmter patriotischer Dichter des chinesischen Altertums bekannt. Er hatte eine progressive Einstellung und setzte sich für politische Reformen, strenge Rechtssysteme und Antikorruptionsmaßnahmen ein. Angesichts der großen Bedrohung seitens des starken Staates Qin trat Qu Yuan auch für eine Allianz mit anderen Staaten ein, um gemeinsamen Widerstand gegen den Staat Qin leisten zu können. Dazu noch einmal Qu Hua:

„Er war zutiefst beunruhigt über den Zustand, in dem sich sein Land damals befand. Und in einem meiner Lieblingsgedichte von ihm schrieb er‚ ‚obwohl der Weg endlos und weit ist, möchte ich die Wahrheit dennoch entschlossen verfolgen'".

Doch seine Ansichten wurden von vielen Adeligen abgelehnt. Schließlich wurde Qu Yuan vom König des Staats Chu seines Amtes enthoben und aus der Hauptstadt vertrieben.

Während seiner Verbannung schrieb Qu Yuan mehrere Gedichte, in denen er seine Sorge um seine Heimat und die Bevölkerung zum Ausdruck brachte. Im Jahr 278 v. Chr. wurde die Hauptstadt des Staates Chu von den Qin-Truppen erobert. Am fünften Tag des fünften Mondmonats stürzte sich daraufhin Qu Yuan mit einem umgebundenen Stein in den Miluo-Fluß - aus Kummer über sein Vaterland.

Der Überlieferung nach liefen die Bewohner des Staates Chu nach seinem Tod zum Ufer des Miluo-Flusses, um zu trauern. Die Fischer ruderten auf dem Fluss hin und her, um nach ihm zu suchen, aber sie kamen zu spät. Damit zumindest die Fische die Leiche von Qu Yuan nicht anknabberten, fütterten die Fischer sie mit „Zongzi", das sind in Bambus- oder Schilfblätter eingewickelte Klebreisklößchen. „Zongzi" ist eine typisch chinesische Speise, die heute noch an Qu Yuans Gedenktag zubereitet wird. Ein alter Arzt soll damals sogar Xionghuang-Wein in den Fluss geschüttet haben, um die Wassertiere betrunken zu machen und sie so von Qu Yuan abzulenken. Vom Rettungsversuch der Fischer rührt die Sitte her, jedes Jahr am fünften Tag des fünften Mondmonats ein Drachenbootrennen zu veranstalten, „Zongzi" zu essen und Xionghuang-Wein zu trinken.

Aber Qu Hua, einer der Nachkommen von Qu Yuan, meinte, das Ethos von Qu Yuan sei tief in die Geschichte eingebettet. Für Chinesen solle es eine noch größere Bedeutung haben.

„Viele Menschen wissen wenig über diese Geschichte, da sie sich dem Urlaubsaspekt des Festivals hingeben. Das Ethos von Qu Yuan ist auch heute noch wichtig, in dem Sinne, dass wir alle über das Schicksal unserer Nation und unserer Landsleute besorgt sein sollten".

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