Das Bike-Sharing erleichtert das Leben der Bürger in Beijing, stellt die Stadtverwaltung aber auch vor neue Herausforderungen. Die regelwidrige Platzierung der Mietfahrräder durch die unterschiedlichen Betriebsunternehmen und das willkürliche Abstellen der Fahrräder durch die Nutzer stören das Stadtleben in Beijing hartnäckig. Nun will die Beijinger Regierung härter dagegen vorgehen.
Bei einer Mitte Mai gestarteten Spezialaktion wurden in Beijing bisher über 50.000 verschrottete und willkürlich abgestellte Mietfahrräder weggeräumt. Wie Zhao Zhen, ein Verantwortlicher der Verkehrskommission der Stadt Beijing mitteilte, seien in der chinesischen Hauptstadt neun Bike-Sharing-Unternehmen mit etwa 1,9 Millionen Mietfahrrädern registriert. Sollten ihre Fahrräder künftig irgendwo in der Stadt verschrotten, werden sie direkt von der Verwaltungsbehörde recycelt und die Unternehmen dürfen sie nicht mehr mit neuen ersetzen. Damit verlieren diese Unternehmen ihren Anteil auf dem Bike-Sharing-Markt.
Der Stadtbezirk Xicheng wurde als Pilotpunkt für die Verwaltung von Mietfahrädern gewählt. An allen U-Bahn-Ausgängen in Xicheng sowie in drei weiteren Bereichen, wo die Mietfahrräder häufig abgestellt werden, wurden inzwischen digitale Überwachungssysteme installiert. Sollten Unternehmen ihre Fahrräder außerhalb der festgelegenen Bereiche platzieren, wird die zu ihnen gehörende Fahrräder-Quote in einem Verhältnis von 1:1000 gesenkt.
Auch Bürger im Stadtbezirk Xicheng sollten ab Juni beim Abstellen ihrer Fahrräder besser aufpassen. Bei jenen Fahrrädern, die nach der Nutzung nicht in den mit weißen Linien markierten Gebieten abgestellt wurden, wird die Zahlung per App dann nämlich nicht mehr richtig erfolgen. Dem Benutzer drohen dadurch viel höhere Kosten.