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Die Geschichte zweier Quyi-Künstlerinnen aus Shandong
  2019-05-22 14:44:41  cri

 

 

Quyi ist eine volkstümliche Gesangs- und Vortragskunstform, die gesungene Balladen, erzählte Geschichten, komische Dialoge, Reime zu Bambusklapperbegleitung und noch mehr beinhaltet. In der ostchinesischen Provinz Shandong ist Quyi sehr populär. Heute wollen wir Ihnen zwei alte Quyi-Künstlerinnen aus dieser Provinz vorstellen.

Die 75-jährige Liang Jinhua ist eine bekannte Dagu-Spielerin in der Hafenstadt Qingdao in der ostchinesischen Provinz Shandong. Dagu ist eine Form der volkstümlichen Gesangs- und Vortragskunstform Quyi und bedeutet Sprechgesang mit Trommelbegleitung.

In ihrem Haus unterrichtet Liang ihre Schüler in der Kunst des Dagu. Dagu hat eine Geschichte von mehr als 200 Jahren. Liang Jinhuas Vater, Liang Qianguang, ist der Gründer der Dagu-Schule Liang. Zu den Besonderheiten dieser Dagu-Schule sagt Liang Jinhua:

„Die Texte werden von uns selbst neu geschrieben. Die Gesangsmelodien stammen aus den verschiedenen Dagu-Schulen. Die Spielweise wird von uns neu ausgearbeitet."

Mit 14 Jahren begann Liang Jinhua Dagu zu spielen. Die Übungen waren sehr hart, erinnert sie sich.

„Sogar im Winter übte ich jeden Tag ein bis zwei Stunden, so dass ich manchmal Frostbeulen an meinen Händen bekam."

In den 60er Jahren wurde Liang Jinhua von der Quyi-Gruppe der Stadt Qingdao aufgenommen und wurde Dagu-Spielerin. In den vergangenen Jahren erlebte sie den Aufschwung, Verfall und Wiederaufschwung dieser Kunstform. 2006 wurde Dagu in die Liste des staatlichen immateriellen Kulturerbes aufgenommen. 2009 wurde Liang zur Erbin des Dagu auf Staatsebene ernannt. Sie ist aktiv in verschiedenen Kulturhallen, Universtäten, Mittel- und Grundschulen, um sich für die Weiterführung des Dagu einzusetzen.

„Ich werde mein Möglichstes tun, damit meine Schüler alles von mir lernen, um Dagu der nächsten Generation weiterzugeben. Ich werde sie mit aller Kraft unterrichten."

Neben Liang Jinhua gibt es eine weitere Quyi-Künstlerin, deren Geschichte wir erzählen wollen. Die 74-jährige Zhu Lihua ist eine bekannte Qinshu-Spielerin. Qinshu, was auf Deutsch so viel heißt wie „musikalisch gestalteter Balladenvortrag", ist eine andere Art von Quyi, und in Shandong sehr populär.

Qinshu stammt aus dem Südwesten der Provinz Shandong und hat eine Geschichte von mehr als 200 Jahren. Zhu Lihua begann mit 13 Jahren Qinshu zu lernen. Nach nur drei Monaten konnte sie zusammen mit ihren Lehrern auf der Bühne spielen.

„Meine Lehrer freuten sich sehr über meine Aufführung. Damals hatte ich erst einige Monate gelernt. Meine Lehrer sagten, ich hätte sehr gut gesungen."

Mit 18 Jahren war Zhu in Qinshu-Kreisen schon sehr bekannt. Von 1976 bis 1978 bildete sie für die Quyi-Gruppe der Stadt Qingdao vier Schüler aus. 2009 wurde Zhu zur Erbin des Qinshu auf Staatsebene ernannt.

„Nun will ich immer mehr Qinshu-Aufführungen geben, damit die Zuschauer mehr Möglichkeiten haben, Qinshu zu bewundern. Gleichzeitig sammeln wir alle Text- und Audio-Materialien des Qinshu, um diese Kunstform gut zu bewahren."

 

Übersetzt von Li Yan
Gesprochen von Lu Shan

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