Raumfahrt
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Bevor die Raumsonde Solar Orbiter ihre Sonnen-Beobachtungs-Mission beginnen kann, müssen Ingenieure überprüfen, ob die empfindlichen Instrumente dem Druck des Starts standhalten können. Der Projektmanager des Solar Orbiter, César García, sagte, die Überprüfung beinhalte einen Vibrationstest, der die Raumsonde bis zu 120 Mal pro Sekunde schüttle.
„Was wir bei diesen Vibrationstests machen, ist, wir legen sie auf einen Tisch, der gut mit Öl eingeschmiert ist. Dann nutzen wir etwas, das wir Tauchspulenaktoren nennen. Das sind eigentlich einfach sehr starke Lautsprecher. Wir simulieren die Vibrationsbewegung der Raumsonde, längslaufend und seitlich. Wir versuchen die Eigenfrequenzen der Raumsonde zu beobachten."
García fügte hinzu, es gebe außerdem hochfrequente Akustiktests.
„Die Raumsonde verhält sich wie eine Glocke. Wenn sie einmal angeschlagen wird, klingt es wie ihre natürliche Frequenz. Wir versuchen also jetzt zu messen, was die Frequenz der Raumsonde ist."
Um die Nahansicht zu erhalten wird die Raumsonde auf 45 Millionen Kilometer an die Sonne heranfliegen. Das ist näher als der Merkur. Sie wird dabei Temperaturen von 500 Grad Celsius ausgesetzt.
Der Airbus-Projektmanager des Solar Orbiter, Ian Walters, sagte, die Wärmeisolatoren auf der Raumsonde würden mit extra angefertigten Decken ausgestattet, um sie vor den wechselnden Temperaturen zu schützen.
„In dieser Entfernung erleben wir eine Stärke der Sonne, die etwa zwölf bis 13 Mal heißer ist, als die auf der Erde. Das bedeutet, dass die Temperaturen sehr hoch sind, über 500 Grad Celsius. Aber da wir in diesem langen elliptischen Orbit sind, werden wir uns auch weit von der Sonne entfernen. Deshalb wird es auch sehr kalt werden. Wir erleben diesen thermalen Zyklus alle 160 Tage."
Der Solar Orbiter wird Anfang 2020 aus dem Kennedy Space Center der NASA gestartet. Es wird erwartet, dass er die Entfernung von 45 Millionen Kilometern zur Sonne bis April 2022 erreicht.
Übersetzt von Yu Yue
Gesprochen von Liu Xinyue