kautschuk
|
Kautschuk ist seit jeher das Hauptverkaufsprodukt von Hainan, der südchinesischen Inselprovinz, die für ihr tropisches Klima, ihre Strandresorts und Wald-und Berglandschaft bekannt ist.
Die massive Kautschukproduktion schafft Arbeitsplätze und erhöht das Einkommen der Bauern, führt aber zugleich auch zu einem weitgehenden Waldverlust auf der Insel. Aber gerade diese Naturwälder tragen nicht nur zur Erhöhung des Bodenrückhaltevermögens, sondern auch zur Milderung des Hochwassers bei.
Um dieses Problem zu beheben, hatten die Experten der Kautschukplantagen sowie Wissenschaftler der Stanford- und McGill- Universität sowie der Chinesischen Akademie der Naturwissenschaften vor langer Zeit ein Forschungsprojekt gestartet. Wie es aussieht haben sie nun nach zehnjähriger Forschung und Praxistest eine Lösung gefunden, die Bauern und Umweltschützer gleichermaßen zufriedenstellen könnte. Dabei handelt es sich um die moderne Methode des so genannten Zwischenfruchtbaus, die entsprechend an die Bedingungen vor Ort angepasst wurde. Sie könnte das Einkommen der Bauern verdoppeln und zugleich ihre Abhängigkeit von einer einzigen Kulturpflanze reduzieren und brächte für den Boden ökologische Vorteile.
Gretchen Daily, Professorin der Stanford-Universität und ihre Mitforscher kamen auf die Idee, in den Raum zwischen Kautschukbäumen andere Kulturpflanzen wie zum Beispiel die Areca-Palmen zu pflanzen, deren hühnereigroße Nüsse begehrt sind..
Die Professorin betont: „Der Anbau zusätzlicher Kulturpflanzen trägt zur Erhöhung des bäuerlichen Einkommens bei. Viele derartige Kulturpflanzen haben sogar eine höhere Gewinnspanne als Kautschuk. Der Zwischenfruchtbau baut zugleich Umweltrisiken ab, die durch einen übermäßigen Kautschukanbau auf der Insel verursacht werden könnten.".
Zu den ökologischen Vorteilen der Zwischenfruchtbautechnologie gehören laut Daily unter anderem eine Verringerung der Erosion, besserer Hochwasserschutz sowie der Abbau des Abwassers, das sich negativ auf die Trinkwasserversorgung auswirken könnte.
Zheng Hua, Mitglied des Forschungszentrums für Ökologie bei der Chinesischen Akademie der Naturwissenschaften, sagt, dass die chinesische Regierung bereits weitere Regionen ermutigt habe, eine solche agrarwissenschaftliche Praxis anzuwenden.