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Ein Krankenhaus in Beijing ist der landesweite Vorreiter im Einsatz von Virtueller Realität (VR), um Ärzte für Herzoperationen zu trainieren.
Forscher des Fuwai-Krankenhauses, das der Chinesischen Akademie der Medizinwissenschaften untersteht, haben mithilfe der CT-Bilder von Patienten mit typischen Herzkrankheiten ein dreidimensionales Herzmodell gefertigt. Dieses 3D-Modell wurde in eine VR-Brille übertragen, die von einer Hightech-Firma im ostchinesischen Hangzhou entwickelt wurde.
Der Nutzer, der mit Kopfhörer, Mikrofon und einem Motion Controller ausgestattet ist, kann eine 360 Grad Ansicht der anatomischen Struktur des Herzens erhalten und virtuell Operationen an diesem Herzen simulieren.
Im vergangenen Jahr nahmen insgesamt 18 Ärzte an dem zehnmonatigen VR-Trainingsprogramm teil.
„Die VR-Abbildungen sehen viel lebhafter aus als die Bilder auf Papier oder auf dem Computerbildschirm", sagte der 33-jährige Kursteilnehmer Zhong Zhaoji. „Das System ermöglicht es uns, alle Teile des Herzens zu beobachten, virtuelle Schnitte durchzuführen und das virtuelle Herz sogar frei zu bewegen".
Fang Hongguang, Herzchirurg und Leiter des Trainingsprogramms, sagte, es sei alles andere als einfach, ein klares Verständnis der Struktur des Herzens sowie seiner Verbindung zu anderen Organen zu erhalten. Dies sei für Herzoperationen aber unabdinglich. Einige Fehlbildungen durch schwerwiegende angeborene Herzerkrankungen verwirrten unerfahrene Chirurgen oft. Er sei daher davon überzeugt, dass das VR-System dabei helfen könne, dass jüngere Ärzte Herzoperationen schneller meistern könnten.
Im nächsten Schritt würden die Forscher und Experten die Technologie weiter ausbauen, die Trainingskurse bereichern und eine VR-basierte Chirurgie-Plattform etablieren, so Fang.
Das Fuwai-Krankenhaus ist die führende Spezial-Klinik für Herzerkrankungen in ganz China. Jedes Jahr werden dort über 10.000 Herzoperationen durchgeführt.