Die Stadt Tianjin fördert derzeit die Anwendung von Künstlicher Intelligenz (KI) mit dem Ziel, die Geschäftskosten von Unternehmen zu reduzieren und somit den Wandel von einem Zentrum der Schwerindustrie zu einer unternehmerischen Stadt zu beschleunigen. Dies teilten Vertreter der Verwaltung der nordchinesischen Hafenmetropole mit.

Li Hongzhong, Parteisekretär der Stadt Tianjin, sagte auf der laufenden Jahrestagung des Nationalen Volkskongresses, der von der Zentralregierung ausgearbeitete Entwicklungsplan für die Metropolregion Beijing-Tianjin-Hebei habe riesige Chancen für die Stadt geschaffen.

Einem im Jahr 2015 veröffentlichten Plan zufolge soll die Hauptstadt Beijing allmählich von ihren Nicht-Regierungsfunktionen befreit werden. Das Ziel ist demnach, die schwerwiegenden Verkehrsstaus und Umweltprobleme in Beijing zu lösen. Li Hongzhong meint, die neue Entwicklung werde zweifelsohne für einen fortlaufenden industriellen Zustrom in die ganze Region sorgen.

Die veränderte Situation habe der Stadt Tianjin eine neue Wachstumsdynamik verliehen, so Li weiter. Konkret gehe es um die Entwicklung der Hightech-Industrien, die vor allem von der Künstlichen Intelligenz angetrieben würden. Die übermäßig von der Schwerindustrie abhängige Hafenstadt leide seit Jahren unter einer Konjunkturflaute. Mit diesem Ungleichgewicht ging auch eine schwerwiegende Umweltverschmutzung einher, einschließlich starken Smogs im Winter.

Li Jiajun, Parteichef der Tianjin-Universität, lobte den Entwicklungsplan der Stadtregierung und erklärte, Chinas führende Rolle bei der Entwicklung von Künstlicher Intelligenz habe diesen Plan umsetzbar gemacht.

Er räumte jedoch ein, China sei zwar in der Anzahl der globalen Patentanmeldungen und der veröffentlichten akademischen Arbeiten weltweit führend, es gebe aber noch Spielraum bei der Verbesserung der Qualität.