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„Intelligente Bezahlsysteme wie WeChat und Alipay können Arbeiter nicht vollständig ersetzen, aber in Stoßzeiten wie zum Frühlingsfest können sie den Konsumenten ein besseres Erlebnis ermöglichen." Dies sagte ein Zuständiger der intelligenten Carrefour-Filiale „Le Marche" in Shanghai. Mobilbezahlungen mit WeChat und Alipay sind inzwischen bereits in allen Filialen der französischen Supermarktkette möglich.
Ende 2018 bot auch Walmart in über 400 Filialen in China Mobilbezahlungen an, verteilte elektronische Coupons und ermöglichte eine Warensuche auf einer digitalen Landkarte.
Analysen zufolge bezahlen chinesische Konsumenten weltweit am meisten mit mobilen Bezahlungen. Dem 42. Bericht über die Entwicklungslage des Internets in China zufolge hat die Zahl von Konsumenten, die im Internet einkaufen, 569 Millionen erreicht, mit ihrem Handy kaufen 557 Millionen Chinesen ein.
In den letzten Jahren hat sich die Digitalisierung internationaler Supermärkte in China beschleunigt und die Zusammenarbeit mit chinesischen Internet-Unternehmen wurde verstärkt. Wer in Internet-Supermärkten kauft, kann seine Waren zum Teil sogar schon in einer Stunde zu Hause in Empfang nehmen.
Es wurden sogar interaktive Ausstellungszonen errichtet, in denen das Angebot ständig verändert wird. Im US-amerikanischen Sam's Club im Shanghaier Stadtbezirk Pudong wurden vor dem Frühlingsfest zum Beispiel Kinder-Bettwäsche und Zelte angeboten, um Kinder anzulocken und ihre Eltern damit zum Kauf zu bewegen.
Dem stellvertretenden chinesischen Generaldirektor von Walmart, Chen Zhiyu, zufolge kann ein sogenannter „Aufgaben-Einkauf" von Alltagsgebrauchsgegenständen wie Speiseöl und Lebensmittel im Internet erledigt werden. Doch für einen „Genuss-Einkauf" gingen die Kunden noch immer ins Geschäft.
Vor dem Frühlingsfest gab es in mehreren Supermärkten auch vielfältige ausländische Festartikel. Gleichzeitig wurden Dienstleistungen angeboten, um den Kunden frische Mahlzeiten zum Fest zur Verfügung zu stellen, ohne dass sie selber kochen mussten.
Diese Veränderungen sind nicht nur allein für China gemacht, sie bieten auch wichtige Erfahrungen für das globale Geschäft. Thierry Garnier, der Carrefour-Generaldirektor für Greater China, erklärte, intelligente Filialen in Shanghai seien ein Probenraum und würden an anderen Orten Chinas in Zukunft auch zum Einsatz kommen. Bislang seien außerdem Kollegen und Kooperationspartner aus über zehn Ländern in die Filialen gegangen, um sie sich genauer anzuschauen. „Chinas Markt ist zu einem ‚Labor für den globalen Einzelhandel' geworden. 2019 wird es noch mehr Innovationen und Überraschungen geben", so Garnier.