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In einem Naturschutzgebiet in der nordwestchinesischen Provinz Gansu haben Infrarot-Kameras allein in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres mehr als 60 Bilder von Schneeleoparden aufgenommen.
Das Yanchiwan-Naturschutzgebiet befindet sich im westlichen Teil des Qilian-Gebirges. Bei der Bearbeitung von Video- und Fotoaufnahmen stellten die Mitarbeiter fest, dass die ausgewerteten 50 Infrarot-Kameras zahlreiche Aktivitäten von Schneeleoparden aufgezeichnet hatten. Sie zeigten die Großkatzen bei einsamen Spaziergängen, wie sie auf Felsen urinierten und durch Regen rannten.
„Aufgrund der Bilder kommen wir zu dem Schluss, dass es in dieser Gegend eine bestimmte Anzahl von Leoparden gibt. Die genaue Zahl der Population muss aber noch ermittelt werden", sagte Ulgi, ein Vertreter des Naturschutzgebiets.
Die Kameras haben zudem Bären, Füchse, Weißlippen-Hirsche und Blauschafe aufgezeichnet. Insgesamt wurden über 3.000 Bilder und Videoclips gesammelt. „Das Material trägt zur Untersuchung der Artenvielfalt in der Region bei", so Ulgi.
Im April 2018 haben der World Wildlife Fund (WWF) und das Yanchiwan-Naturschutzgebiet ein Programm zum Schutz der Schneeleoparden gestartet. Teil der Kooperation war die Installation von 50 Infrarot-Kameras.
Das Naturschutzgebiet hat insgesamt 234 Kameras angebracht, um die Aktivitäten der Schneeleoparden auf einer Fläche von 3.075 Quadratkilometer zu beobachten.
Der Schneeleopard gehört zu den staatlich geschützten Wildtieren der Klasse A und wird von der Weltnaturschutzunion als „gefährdet" eingestuft. Die globale Population der erwachsenen Schneeleoparden wird Experten zufolge auf unter 10.000 geschätzt und in den kommenden zwei Jahrzehnten wird diese Zahl voraussichtlich um weitere zehn Prozent sinken. Schneeleoparden leben in erster Linie im Himalaya in Zentral- und Südasien auf einer Höhe von 2.500 bis 4.500 Meter über dem Meeresspiegel. Nach Auffassung des WWF könnte die globale Erwärmung zu einem Klimawandel in den Gebirgen führen, die Schneeleoparden beherbergen. Dadurch könnte ein Drittel des Lebensraums für die Großkatze ungeeignet werden.