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Gannan sucht Harmonie zwischen Natur und Wirtschaft
  2019-02-22 08:51:34  cri


Der Autonome Bezirk der Tibeter Gannan liegt am nordöstlichen Rand des Qinghai-Tibet-Plateaus. Die bizarre und faszinierende Landschaft trifft dort auf den kulturellen Reichtum der tibetischen Kultur. Gleichzeitig ist Gannan ein wichtiges Naturschutzgebiet an den Oberläufen des Jangtse und des Gelben Flusses. Um die Natur besser zu schützen, ist die wirtschaftliche Erschließung dort verboten oder nur begrenzt erlaubt. Dadurch wurde die Wirtschaftsentwicklung jedoch in Mitleidenschaft gezogen. Um diesen Widerspruch zwischen Natur und Wirtschaft zu lösen hat die Bezirksverwaltung 2015 ein neues Modell vorgeschlagen: den Aufbau ökologischer Dörfer mit bescheidenem Wohlstand. Der lokale Beamte Wang Huisheng erläutert:

„70 Prozent der Einwohner von Gannan sind Landwirte oder Hirten. Die Verschlechterung der Umwelt, die unterentwickelte Wirtschaft und die extreme Armut beeinträchtigen die gesellschaftliche Entwicklung auf dem Land sehr. Mit dem ‚Aufbau ökologischer Dörfer mit bescheidenem Wohlstand' sollen die Produktions- und Lebensbedingungen der Bauern und Hirten verbessert werden, damit sich auch ihre Einstellung ändert."

Um dieses Ziel zu erreichen, wurden vier Projekte gefördert: umweltfreundliches Wohnen, eine ökologische Wirtschaft, eine ökologische Umwelt und eine ökologische Kultur. Das Antlitz der Dörfer in Gannan hat sich dadurch grundlegend verändert und das Leben der Bauern und Hirten wurde deutlich verbessert.

In den Dörfern fallen den Besuchern sofort die hellen Ziegelhäuser in tibetischem Baustil und die neuen Zementstraßen auf. Außerdem gibt es viele Bauern- und Hirtengenossenschaften. Leitungswasser, Methangas und Solar-Warmwasserbereiter sind in den tibetischen Haushalten keine Seltenheit mehr. Inzwischen sind in Gannan insgesamt 1.003 ökologische Dörfer entstanden, in denen 340.000 Menschen leben.

In Zukunft sollen in Gannan jedes Jahr 300 neue ökologische Dörfer entstehen, von denen 60 für die Entwicklung von Tourismus bestimmt werden. Im Dorf Lisai leben beispielsweise 290 Menschen in 57 Haushalten. Über 20 dieser Haushalte betreiben Familienhotels, die 700 Gäste unterbringen können. Die Dorfbewohnerin Dao Jiacao betreibt seit Juni 2017 ihr eigenes Familienhotel. Die Tibeterin erzählt:

„Wir haben vom Staat Zuschüsse für die Renovierung von Wohnungen erhalten. Jetzt haben wir beispielsweise eine Spültoilette im Haus. Darüber hinaus haben wir Schulungen in Kochen und Bewirtschaftung erhalten. Dank der Hygienesicherheit und der leckeren Speisen machen wir ein sehr gutes Geschäft."

In den vergangenen drei Jahren wurden in Gannan über 20 Millionen Touristen gezählt. Die touristischen Einnahmen beliefen sich auf 9,7 Milliarden Yuan RMB. Und die Tendenz ist weiter steigend. Die 126 existierenden Tourismusdörfer strahlen jetzt wie glänzende Perlen auf der 45.000 Quadratmeter umfassenden Steppe von Gannan. Gleichzeitig hat der Naturschutz in der Region große Fortschritte gemacht. Sowohl die Wassermenge als auch die Anzahl der am Wasser lebenden Zugvögel sind gestiegen. Zwischen 2008 und 2018 wurde die Waldfläche um 1.500 Hektar vergrößert und die Walddeckungsrate stieg um vier Prozent.

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