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Die chinesische Provinz Gansu ist eine der ärmsten Regionen des ganzen Landes. Der Armenhilfe wird in der Provinz daher höchste Priorität eingeräumt. Wang Junmin, der stellvertretende Leiter des Büros für Armenhilfe in Gansu, erklärt:
„Früher waren wir ganz allein für die Armenhilfe zuständig. Jetzt wird sie als Aufgabe der Partei und aller Gesellschaftskreise betrachtet. Es wurde eine Vorschrift für die Umsetzung von Armenhilfe ausgearbeitet. Darin sind die Verpflichtungen der Behörden auf verschiedenen Ebenen ganz klar definiert. Mit dieser Maßnahme ist ein Armenhilfe-System durch die Behörden und die Gesellschaft entstanden."
Die Erhöhung des Einkommens für unter der Armutsgrenze lebende Menschen, eine der Kernaufgaben im Kampf gegen Armut, befindet sich Wang Junmin zufolge in der entscheidenden Phase.
„Eine wichtige Ursache für Armut ist ein Mangel an Fähigkeiten. Statistiken zufolge liegt die Analphabetenrate im autonomen Kreis der Dongxiang-Nationalität landesweit am höchsten. Die Provinzregierung hat deswegen Fortbildungsmaßnahmen ergriffen, um armen Arbeitern bessere Jobs zu ermöglichen. Wer landwirtschaftlich tätig sein möchte, wird agrartechnisch ausgebildet und wer einen Arbeitsplatz in Großstädten suchen möchte, bekommt ebenfalls entsprechendes Fachwissen vermittelt."
Im Kreis Linxia wurden beispielsweise „Werkstätte für die Armenhilfe" eingerichtet. Dort können arme Menschen ihre Fähigkeiten erweitern und erhalten Hilfe bei der Arbeitsplatzvermittlung. Die lokale Beamtin Li Yulian erklärt:
„Die Werkstätte für Armenhilfe wurden im Mai 2018 gegründet. Sie sollen voraussichtlich zwölf kostenlose Fortbildungskurse für 2.000 arme Menschen anbieten. Die Teilnehmer können nach der Absolvierung der Kurse in Werkstätten unweit ihres Zuhauses arbeiten und mindestens 1800 Yuan RMB verdienen."
Viele Landwirte sind aufgrund ihrer Armut früher in die großen Städte gegangen, um dort als Wanderarbeiter zu arbeiten. Ohne ihre Familien waren sie aber einsam und hatten starkes Heimweh. Es beruhige sie sehr, dass sie jetzt einen Job in der Nähe ihres Zuhauses annehmen könnten, so die Kursteilnehmer.
Über die Hälfte der 1,89 Millionen armen Menschen in Gansu sind Menschen in höherem Alter, Kranke oder Menschen mit Behinderungen. Sie aus der Armut zu entheben, ist keine einfache Aufgabe. Gansu hat daher Maßnahmen für individuelle Hilfe ausgearbeitet. Dabei soll für jeden Haushalt ein auf die konkrete Situation zugeschnittener Hilfsplan ausgearbeitet und umgesetzt werden.