Als eine altehrwürdige Tradition sind die Chinesen in diesen Tagen dabei, sich auf das bevorstehende Frühlingsfest, also das traditionelle Neujahr, vorzubereiten. In zahlreichen chinesischen Städten sind auf den diesjährigen Frühlingsfestmärkten besonders viele rustikale Spezialitäten vom Land zu finden.

Pfeffersoße aus der südchinesischen Provinz Guizhou, Navelorangen aus der östlichen Provinz Jiangxi sowie Ringschenkel aus der zentralen Provinz Anhui, all diese Spezialitäten waren Teil der Frühlingseinkäufe von Zhang Xin, einem in Beijing lebenden IT-Ingenieur.

Zhang Xin hat seine Einkäufe, die überwiegend aus dem ländlichen Raum stammen, zum größten Teil im Internet bestellt. Den Rest kaufte er auf einem Markt in der Nachbarschaft, der landwirtschaftliche Erzeugnisse aus den ländlichen Regionen verkauft.

Die Verkaufsförderung der ländlichen Spezialitäten zählt zu den Bemühungen der chinesischen Regierung, bis zum Jahr 2020 die ländliche Bevölkerung aus der Armut zu befreien.

So wurden Großhändler, Onlinehändler und Supermärkte dazu ermutigt, stabile und langfristige Kooperationen mit gewissen ärmeren Dörfern zu etablieren und zu pflegen, hieß es in einem gemeinsamen Plan von zehn relevanten chinesischen Behörden.

Die Bemühungen haben sich bereits ausgezahlt. Allein beim Onlinehändler Pinduoduo sind vom 4. bis zum 24. Januar Bestellungen für ländliche Spezialitäten im Wert von 55 Millionen Yuan RMB (7,9 Millionen Euro) eingegangen, was in der Firmengeschichte einen neuen Rekord aufstellte.

Ein neuer Verkaufsschlager war beispielsweise eine in der zentralchinesischen Provinz Hunan hergestellte und vertriebene Essiggurke. Bereits am ersten Verkaufstag wurden insgesamt 15.800 Gläser bestellt. Bislang betrugen die Einnahmen für dieses Produkt 3,3 Millionen Yuan RMB (490.000 Euro). Für die 200 Bauernhöfe, die die Essiggurken produziert haben, bedeutet dies zusätzliche Einkünfte in Höhe von 3.000 bis 5.000 Yuan RMB.