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Ein menschlicher Schädel, der vor mehreren Jahren an der chinesisch-russischen Grenze in der Inneren Mongolei entdeckt wurde, ist 10.000 Jahre alt.
Anhand einer Karbondatierung konnte chinesischen Wissenschaftlern zufolge das Alter von vier Menschenschädeln bestimmt werden, die einige Jahre zuvor im Bezirk Jalainur in der Inneren Mongolei entdeckt worden waren. Der älteste Schädel sei 10.113 Jahre alt, während die anderen auf 7.400, 1.600 und 1.000 Jahre datiert worden seien, teilte Wu Xiaohong, ein Forscher des Instituts für Archäologie und Museumskunde der Peking-Universität mit.
„Die Funde beweisen, dass das Gebiet Jalainur vor etwa 10.000 Jahren besiedelt war", sagte Wu, der als Mitglied eines Teams von Forschern der Peking-Universität und der Jilin-Universität die Schädel seit März 2018 untersucht.
Das Gebiet Jalainur wird von Archäologen als Ursprungsort der jungsteinzeitlichen Prärie-Kultur Nordchinas vermutet. Historischen Aufzeichnungen zufolge lebten einst mehrere nördliche Stämme in der Region, darunter die Xiongnu, die Xianbei und die Khitan.
Im Jahr 1933 wurde bei einer Kohlengrube in Jalainur ein erster Schädel entdeckt. Bis zum Jahr 1996 wurden in der Region insgesamt 22 menschliche Schädel gefunden.
Die Datierung mit der C-14-Analyse zeige, dass die Schädel und gemeinsam ausgegrabenen Töpferwaren aus der Jungsteinzeit vor mindestens 10.000 Jahren stammten, sagte Zhu Hong, ein Forscher der Jilin-Universität.
Wang Wei, dem Präsidenten der Chinesischen Studiengesellschaft für Archäologie zufolge handelt es sich bei den Jalainur-Schädeln um die Funde aus der höchsten geografischen Breite Chinas. Erkenntnisse belegten, dass die Fähigkeiten der dortigen Urmenschen zur Herstellung von Steinwerkzeugen bereits ausgereift waren.
„Sie haben gelernt, Steine zu einer schmalen Klinge zu machen und sie als Messer zu nutzen, um Tiere zu zerlegen." Derartige Fähigkeiten seien für die Welt zu jener Zeit äußerst fortschrittlich gewesen, so Wang.