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Liu Yongtan – der Vater des chinesischen maritimen Radarsystems
  2019-01-17 14:33:45  CRI


Der 82-jährige Liu Yongtan hat das typische Aussehen eines chinesischen Intellektuellen der älteren Generation: Quadratgesicht, graue Schläfen, und ruhige Augen hinter einer Brille. Er runzelt gern leicht die Stirn und er spricht fortwährend von „dieser Sache".

Jeder, der mit Liu Yongtan vertraut ist, weiß, „diese Sache" bezieht sich auf das Radarsystem, an dem der Professor der TU Harbin mit seinem Team in den vergangenen 40 Jahren geforscht hat.

Unter tobendem Applaus nimmt Liu Yongtan am 8. Januar 2019 in der Großen Halle des Volkes in Beijing die höchste wissenschaftliche und technologische Auszeichnung für seine herausragenden Leistungen auf dem Gebiet der Radartechnologie entgegen.

„Eigentlich gebührt mir diese Ehre gar nicht. Ich bin nur ein einfacher Lehrer. Die erreichten Leistungen verdanken wir der Unterstützung des Staats. Außerdem ist dem ganzen Team zu danken."

Liu Yongtan wurde 1936 in Nanjing geboren. Seine Familie musste vor der blutigen Gewalt der japanischen Armee fliehen. Vor diesem schicksalhaften Hintergrund fasste Liu Yongtan schon früh den Entschluss, sich in der Wissenschaft zu engagieren, um die Zukunft der chinesischen Nation zu verbessern.

Viele Jahre später begann Liu Yongtan mit seinen Forschungen über die Radartechnologie. Eine schwierige Aufgabe im damaligen China. Nach mehr als 800 Tagen und Nächten und Tausenden von Experimenten konnte Liu Yongtan einige wichtige technologische Durchbrüche erzielen. Li Shaobin, der ehemalige Vize-Rektor der TU Harbin, erinnert sich noch daran:

„Das war ein ganz neues Thema. Niemand glaubte daran, aber Professor Liu stellte klar, dass an dieser Sache unbedingt geforscht werden müsse. Er sagte mir, dass dieser Radar für das Land von großer Bedeutung sei. Das Land brauche uns und unsere Arbeit. Und es sei sehr wahrscheinlich, dass es lange dauern werde, dass wir vielleicht sogar unser ganzes Leben dieser Sache würden widmen müssen."

Dank dieser festen Entschlossenheit machte sich das Team von Liu Yongtan Ende der 1980er Jahre einen Namen. 1989 wurde Chinas erste neue Radarstation fertiggestellt – ein historischer Durchbruch. Die Technologie habe umfassende Einsatzmöglichkeiten, so Han Jiecai, Vize-Rektor der TU Harbin.

„Dieser neue Radar ist in mancher Hinsicht weltweit führend. Insbesondere die Schlüsseltechnologien sind in China entwickelte, unabhängige und kontrollierbare Technologien. Es handelt sich um einen Durchbruch für die weiträumige Überwachung des Seebereiches unseres Landes."

Die neue Radartechnologie hat zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten. Dank der unermüdlichen Anstrengungen von Liu Yongtan und seinem Team konnte China das ausländische Monopol überwinden und eines der wenigen Länder der Welt werden, die diese Technologie besitzen. Liu Yongtan sagte:

„Trotz unzähliger Niederlagen haben wir immer weiter versucht. Das ist der Geist unseres Teams, so werden Innovationen entwickelt. Wir werden uns niemals einer äußeren technologischen Blockade beugen. Auch in Zukunft müssen wir uns diesen eigenständigen Geist bewahren, um Schritt für Schritt voranzukommen."

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