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Gute Nachricht für alle Marvel-Fans in China: „Deadpool 2" kommt in der kommenden Woche, am 25. Januar, auf dem chinesischen Festland in die Kinos.
Deadpool 2 ist die Fortsetzung zum Film Deadpool und wie der erste Teil ein Actionfilm mit satirischen Elementen. Wade Wilson, alias Deadpool, ist ein Superheld aus dem Marvel-Universum, sein USP ist sein schwarz-roter Ganzkörperanzug und seine große Klappe.
Zu Beginn des Films läuft es für Deadpool nicht gerade rund. Nach einem herben Schicksalsschlag will er sich umbringen, doch im letzten Moment wird er von seinem X-Men-Kumpel Colossus gerettet. Deadpool schließt sich daraufhin den X-Men an, muss einen Superschurken besiegen und gründet zu diesem Zweck eine neue Superhelden-Gruppe, die X-Force.
Die gesamte Handlung ist etwas wirr, was auch von den Kritikern bemängelt wird. Der Film wirke mehr wie eine Aneinanderreihung von Sketchen, dafür überzeuge aber die hohe Frequenz der Witze und die schauspielerische Leistung des Hauptdarstellers Ryan Reynolds, so der generelle Tenor.
Die reizvolle Mischung aus Gewalt, Sex und nicht jugendfreier Sprache sorgte dafür, dass Deadpool in den USA R-rated, also erst ab 17 Jahren freigegeben ist. In Deutschland ist der Film ab 16 Jahren freigegeben. Deadpool ist alles andere als kinderfreundlich, daher die relativ strikte Altersfreigabe. Im Dezember 2018 kam dann die Überraschung…
„You are in a PG-13 Version of Deadpool. Filtered through the prison of child-like innocence"
Eine überarbeitete, kinderfreundliche Version von Deadpool 2 mit dem märchenhaften Untertitel „Once Upon a Deadpool", übersetzt also: „Es war einmal ein Deadpool" wurde kurz vor Weihnachten in den USA veröffentlicht. Freigegeben ab 13 Jahren. Im Vergleich zu dem Originalfilm wurden 15 Minuten an zusätzlichem Filmmaterial hinzugefügt und dafür verstörende Inhalte herausgeschnitten. Diese Light-Version soll vor allem die jüngeren Kinogänger ansprechen.
Und die chinesischen.
Mit diesem Kniff schaffte es das Studio, Deadpool 2 mit nur acht Monaten Verspätung in China in die Kinos zu bringen. Das ist schon viel besser als bei Teil eins, denn Teil eins war in China aufgrund der Nacktszenen und vulgären Sprache gar nicht im Kino zu sehen. Sich die Einspielergebnisse in China, dem zweitgrößten Filmmarkt der Welt, entgehen zu lassen – diesen Fehler wollte man sich wohl nicht noch einmal leisten. Schließlich sind Comicverfilmungen im Reich der Mitte normalerweise Kassengold. Jüngste Beispiele: „Venom" spielte in China 272 Millionen US-Dollar ein, „Aquaman" sogar 284 Millionen US-Dollar.
Der kinderfreundliche Deadpool 2, in China trägt er den leicht ironischen Untertitel: „Wo ai wo jia", also: „ich liebe meine Familie", ist nicht so gewalttätig und sexy wie das Original, dafür aber pünktlich zum Frühlingsfest am Start. Das Frühlingsfest, also das chinesischen Neujahr, wird in diesem Jahr in der ersten Februarwoche gefeiert. Traditionell kommt die ganze Verwandtschaft zusammen, um Zeit miteinander zu verbringen. Zu den gemeinsamen Aktivitäten gehört für viele Familien auch ein Kinobesuch, so dass üblicherweise während des Frühlingsfests besonders viele Kinotickets verkauft werden.