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Im Wohnviertel Zhonghua Zhonglu in Nanning, Hauptstadt des Autonomen Gebiets der Zhuang-Nationalität Guangxi, leben Angehörige von 20 Nationalitäten zusammen. Über 4000 davon sind Angehörige der nationalen Minderheiten, dies macht ein Drittel der gesamten Einwohner des Wohnviertels aus. Jeder Festtag wird von den Angehörigen verschiedener Nationalitäten gemeinsam begangen. Nong Ronghua, die für längere Zeit dort gewohnt hat, erzählt: „Bei uns gibt es keinen Nationalitätenunterschied. Alle Festtage begehen wir gemeinsam, so tanzen am dritten Tag des dritten Monats alle Bewohner gemeinsam den traditionellen Bambusstangen-Tanz. Die Nachbarn helfen gerne einander, ohne dabei an die Nationalitätenangehörigkeit zu denken."
Guangxi hat in den vergangenen Jahren wichtige Durchbrüche bei der Armutsbekämpfung erzielt. Die Zahl der armen Bevölkerung ist von 2012 bis 2017 um sieben Millionen zurückgegangen. Dementsprechend ging die Armutsquote von 18 auf 5,7 Prozent zurück.
Der Kreis Nandan liegt im Nordwesten des autonomen Gebiets. Dort ist die ethnische Gruppe Weiß-Hose-Yao, ein Zweig der Yao-Nationalität, zuhause. Die lokale Verwaltung sucht seit Jahren einen Weg aus der Armut, der den lokalen Gegebenheiten angepasst ist. Lu Chaojin, ein lokaler Beamte erklärt: „Die Idee hinter unserem Konzept der Armutsbekämpfung ist es, die Kultur der Weiß-Hose-Yao und unsere geographischen Vorteile miteinander zu verknüpfen. Die Kultur der Weiß-Hose-Yao ist einzigartig in der Welt. Geographisch liegt Nandan an der Grenze zur Provinz Guizhou. Dort kann man durch Tourismus die Gegend aus der Armut befreien."
Als Verwaltungsgebiet mit den meisten Minoritäten in China legt Guangxi großen Wert auf die Fortführung der Kultur der nationalen Minderheiten.
Bestickte Bälle sind ein Zeichen für die Liebe der Zhuang-Nationalität. In Guangxi, Heimat der bestickten Bälle, ist das Erlernen dieser besonderen Stickkunst Pflicht für junge Mädchen. Das bekannte Dorf Jiuzhou ist der Ursprungsort dieses über 2000 Jahre alten Kunsthandwerks. Heute beschäftigen sich fast 1000 Dorfbewohner mit der Anfertigung bestickter Bälle. Jedes Jahr werden 500.000 Bälle in die USA, sowie nach Japan, Singapur, Australien und Südafrika exportiert.
Lu Guilin, Angehörige der Zhuang-Nationalität, schätzt diese und will sie an die kommenden Generationen weiter geben.
„Es ist Tradition bei uns in Jiuzhou, das Kunsthandwerk bestickter Bälle an die jüngeren Generationen weiterzugeben. In Jiuzhou kann jeder, egal ob ein 7 oder 8-jähirges Kind oder ältere Leute über 70, bestickte Bälle anfertigen. Jedes Jahr gibt es Ausbildungskurse für die Stickkunst beim Verein für bestickte Bälle."