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Armutsbekämpfung durch Gesundheitsförderung in Gansu
  2018-11-30 15:45:07  cri


Mamu Haimai, ein armer Bauer im Dorf Moujia, leidet an Leberverhärtung. Es ist für ihn schon das zweite Mal, dass er in der Volksklinik des Bezirks Linxia stationär behandelt werden muss. Wie sein Bruder mitteilte, wurde seine Familie dank der neuen Krankenversicherungspolitik finanziell deutlich entlastet.

„Er ist Zielperson der präzisen Armenhilfe. Für eine stationäre Behandlung wurde von ihm keine Kaution verlangt. Die erste stationäre Behandlung kostete ihm ungefähr 10.000 Yuan. 85 Prozent davon wurden zurückerstattet."

Seit dem 1. Juni 2018 dürfen registrierte arme Bauern wie Mamu Haimai gemäß der neuen Krankenversicherungspolitik ärztlich behandelt werden, bevor sie die Kosten dafür zahlen. Arme Bauern müssen bei der klinischen Behandlung keine Kaution zahlen und mindestens 85 Prozent ihrer Kosten für die stationäre Behandlung werden zurückerstattet. Die zivilen Behörden übernehmen jedes Jahr alle klinischen Ausgaben der armen Bauern über einen Betrag von 3000 Yuan Selbstbeteiligung.

Die neue Krankenversicherungspolitik basiert auf einer gründlichen Untersuchung sämtlicher registrierter armer Bauernhaushalte und einer digitalen Verwaltung der Akten. Anfang 2018 wurde im Bezirk Linxia eine 40-tägige Untersuchung unter mehr als 260.000 armen Menschen durchgeführt. Die Untersuchung ergab, dass insgesamt 21. 000 Menschen wegen Krankheiten in die Armut geraten oder zurückgekehrt sind. Ihre Personaldaten wurden in der Daten-App „Gesundes Gansu" erfasst. Su Fengchun aus dem lokalen Amt für Gesundheit und Familienplanung erläutert:

„Arme Patienten dürfen mit einer individuellen medizinischen Hilfsleistung rechnen. Dabei werden den Patienten ärztliche Dienstleistungen aus der Provinz-, Bezirk-, Kreis-, Gemeinde-und Dorfebene zur Verfügung gestellt. Der Patient kann in einer WeChat-Gruppe mit den für ihn zuständigen Ärzten über seine Krankheit sprechen, Rezepte von den Ärzten verschrieben bekommen und von ihnen Ratschläge für Ernährung und körperliche Betätigung holen."

Gemäß diesem Modell ist Orthopäde Bao Xuewen von der Bezirksklinik zuständig für 4000 Patienten. Er soll schwerpunktmäßig 50 Patienten, die an 50 Arten von schweren Krankheiten leiden, eine helfende Hand reichen. Bao sagt: „Ich bin 24 Stunden auf dem Handy erreichbar. Meine Nummer klebt bei den Patienten an der Pinnwand. Bei akuten Fällen und Unklarheiten bei Medikamenten oder Behandlungen können sie sich jeder Zeit bei mir Rat holen. Falls die Fragen nicht zu meinem Fachgebiet gehört, leite ich sie dann an Spezialisten weiter."

Sollten die Patienten zur stationären Behandlungen in Bezirks- oder Provinzkliniken überwiesen werden, helfen die zuständigen Ärzte bei der Erledigung von Formalitäten. Damit sind die armen Bauern von der Sorge um ärztliche Betreuung befreit worden. Dazu Bao Xuewen: „Für arme Patienten, die bei uns in stationärer Behandlung sind und in die Kreisklinik überwiesen werden sollen, nehme ich Kontakt mit den Ärzten der Kreisklinik auf, ohne dass die Patienten sich darum kümmern müssen. Ich sage ihnen vor ihrem Kreisklinik-Besuch, dass sie ihr Familienregister oder ihren Personalausweis mitbringen und an wen sie sich wenden sollen."

Dank einer Reihe von Hilfsmaßnahmen konnten viele Schwerkranke, die auf eine Behandlung verzichtet haben, wieder ärztlich behandelt und sogar geheilt werden.

Parallel zur Lösung des Problems einer schwierigen und teuren ärztlichen Behandlung für die armen Bauern bemüht man sich in Linxia auch um die medizinische Aufklärung der Bevölkerung, um das Problem der Armut durch Krankheit im Keim zu ersticken.

Qiao Mingrui ist Ärztin im Dorf Yangjiacun. Eine wichtige Aufgabe für sie ist die Verbreitung von medizinischem Grundlagenwissen unter den Dorfbewohnern. Dank ihrer Bemühungen haben die Bauern ein Bewusstsein für Krankheitsvorbeugung und frühe Behandlung von Krankheiten entwickelt. Qiao sagt:

„Sobald ich Zeit habe, gehe ich in die bäuerlichen Haushalte und kläre sie über gesundes Leben und Krankheitsvorbeugung auf. Und für Schwangere und Wöchnerinnen müssen Akten angelegt werden. Die Bauern hatten früher beispielsweise kein Bewusstsein für Impfungen. Sie haben Angst, dass es ihren Kindern weh tut, und lassen diese deshalb nicht impfen. Ich sage den Eltern, jedes Mal wenn ich ihre Kinder sehe, die Kinder müssen rechtzeitig gegen Krankheiten geimpft werden, sonst wird man bei einem späteren Krankheitsausbruch hilflos sein. Die Bauern folgten meinem Ratschlag und haben ihre Kinder dann rechtzeitig impfen lassen."

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