201811fitness
|
Es ist sechs Uhr morgens. In einer Wohnsiedlung im Beijinger Haidian-Bezirk macht Trainerin Wang Yingli in der Morgendämmerung mit ihren Schülern Yoga-Übungen. Anfang 2018 eröffnete Wang ihr Yoga-Studio und hat seitdem Hunderte von Kunden aus der Nachbarschaft gewonnen.
Dass ihre Yoga-Kurse heute so beliebt sind, hätte sich Wang früher gar nicht vorstellen können. Sie arbeitet seit rund 15 Jahren als Yoga-Trainerin. Am Anfang war es sehr schwer, ihre Yoga-Kurse zu füllen. Doch im Laufe der Jahre hat sich in der chinesischen Gesellschaft ein größeres Bewusstsein für Gesundheit und Entspannung entwickelt. Und so stieg auch die Nachfrage nach Yoga-Kursen.
„Als ich 2004 angefangen habe, Yoga-Kurse anzubieten, hatte ich nur wenige Schüler. Durch die Olympischen Spiele im Jahr 2008 in Beijing wurden die Chinesen angespornt, mehr Sport zu treiben. Im Zuge dieses Trends wurde auch Yoga in China bekannter und die Nachfrage nach Kursen stieg. Schließlich gab ich nicht mehr nur nebenberuflich Yoga-Kurse, sondern arbeitete hauptberuflich als Trainerin. Während ich am Anfang wöchentlich nur drei oder vier Kurse anbot, habe ich heute mehr als 20 Kurse pro Woche."
Wang Kaiwen ist Fitnesstrainer. Er hat Sport studiert und arbeitet seit mehr als vier Jahren als privater Coach. Er sagt, den Menschen, die ins Fitnessstudio gehen, genüge es nicht mehr, auf dem Laufband zu laufen. Sie wollten eine schöne Figur. Private Trainingsstunden würden immer beliebter.
„Die Menschen wollen ihren Körper trainieren, wissen aber nicht wie. Wir informieren sie darüber, welche Sportarten für sie geeignet sind. Meine Kurse beinhalten Boxen, Krafttraining und Rehabilitation."
Fitnesstrainer sind heiß begehrt in China. Einem Bericht des Chinesischen Staatlichen Hauptsportamts zufolge gab es im April dieses Jahres 79.000 staatlich qualifizierte Fitnesstrainer.
Die 37-jährige Frau Zhang trainiert seit mehr als zwei Jahren mit einem privaten Trainer. Ihre Wunschfigur hat sie erreicht, doch nicht nur ihr Körper, auch ihre Seele habe sich durch das Training verbessert, sagt sie.
„Ich trainiere mit einem Fitnesstrainer, weil ich mich nicht durch ein falsches Training verletzen möchte. Ich vertraue Fachleuten und hoffe, dass ihre Fachkenntnisse in relativ kurzer Zeit zu guten Resultaten führen. Ich bin mit meinem Trainer zufrieden. Er liebt Fitness mit Leib und Seele und passt die Trainingspläne an die Bedürfnisse und Wünsche seiner Kunden an."
Insbesondere in großen und mittelgroßen Städten sind private Trainingsstunden beliebt. Fitnessstudios für verschiedene Zielgruppen wie Frauen, Jugendliche und Übergewichtige sind sehr gefragt. Das TCHMO-Fitnessstudio zum Beispiel bietet sowohl online als auch offline Informationen über Nahrung und Sport an. Der Mitgründer Shi Zhaoxu sagt, online hätten sie bereits mehr als 3.000 Mitglieder. Die meisten davon seien neue Mütter. Offline ziehe sein Studio immer mehr Männer an. Vor kurzem habe sein Studio auch Kurse für Kinder ins Programm aufgenommen.
„Wir bieten auch Ernährungsberatung an. Ohne eine passende Diät ist eine Gewichtsabnahme unmöglich. Wir arbeiten mit einem Catering-Unternehmen zusammen, das unseren Kursteilnehmern Mahlzeiten liefert. Ein anderer Vorteil von uns sind die Trainer. Alle unsere Trainer haben einen Hochschulabschluss und langjährige Berufserfahrung. Sie haben sowohl inländische als auch ausländische Zertifikate, darunter das ACE-Zertifikat des US-amerikanischen Sportvereins und das NASM-Zertifikat der US-amerikanischen Staatlichen Sportmedizin."
Bis 2020 soll die Zahl der Chinesen, die häufig Sport treiben, auf schätzungsweise 435 Millionen steigen. Die Sportindustrie soll bis dahin drei Billionen Yuan RMB erwirtschaften. Die Nachfrage nach Fitnesstrainern wird somit weiter steigen.