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Archäologen haben am Dienstag in der zentralchinesischen Provinz Henan Alkohol aus der westlichen Han-Dynastie(202 vor Christus bis 8 nach unserer Zeitrechnung) ausgegraben. Aus einem Bronzetopf gossen sie Flüssigkeit in ein Messglas, die ein Aroma von einem erlesenen Wein hatte.
„Die 3,5 Liter Flüssigkeit hat eine Farbe von transparentem Gelb und riecht nach Wein", sagte Shi Jiazhen, Direktor des Instituts für Denkmalschutz und Archäologie in der Stadt Luoyang, Provinz Henan.
Er geht davon aus, dass die Flüssigkeit weiterer Laboruntersuchungen bedarf, um eine vollständige Analyse der Inhaltstoffe zu bieten.
In der 210 Quadratmeter großen Grabstätte wurden überdies eine Vielzahl von bunt gefärbten Tongefäßen und Bronzegegenständen entdeckt. Auch der Überrest der antiken Leiche ist gut erhalten geblieben, teilte Shi der Presse mit.
Gleichaltrige Weine waren zuvor auch in anderen Gräbern aus der Westlichen Han-Dynastie entdeckt worden. Schnaps, der aus Reis oder Sorghum hergestellt wurde, war im antiken China ein wichtiger Bestandteil bei rituellen Opfern und Zeremonien. Oft wurde er in kunstvollen Gefäßen aufbewahrt.
Shi sagte, der Bronzetopf, in dem sich die Flüssigkeit befand, zählte zu den beiden Bronzegegenständen, die aus dem Grab in Luoyang geborgen wurden. Die andere Bronzeware ist eine Lampe, in Form einer Wildgans. Dabei handelte es sich um den ersten derartigen Kulturgegenstand, der in Luoyang gefunden worden ist. Luoyang war in insgesamt dreizehn Dynastien über 3000 Jahre Kaiserstadt und befindet sich inmitten der Zentralebene des Landes. Sie gilt als eine der Wiegen der chinesischen Zivilisation.
Alkohol war sogar noch früher im antiken China bekannt. Getrocknete Rückstände aus 9000jährigen Töpferwaren deuten darauf hin, dass uralte Biere bereits von neusteinzeitlichen Menschen konsumiert worden sind, die auf dem heutigen Gebiet Chinas gesiedelt haben. Die Alkoholherstellung war anscheinend ähnlich dem Herstellungsverfahren in Mesopotamien oder im antiken Ägypten.