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Von Raumschiffen und Kloschüsseln: außergewöhnliche Architektur in China
  2018-11-06 15:15:14  CRI

 

 

In Berlin hat der Volksmund der Kongresshalle im Tiergarten den fantasievollen Namen „Schwangere Auster gegeben, weil sie tatsächlich so aussieht. Ein 1969 in Bonn fertig gestelltes Hochhaus, das seit 2006 die Organisationen der Vereinten Nationen beherbergt, bekam gleich den Spitzamen der „Lange Eugen" verpasst. Dieser Name war eine ironisch gemeinte Anspielung auf den eher kleinwüchsigen ehemaligen Bundestagspräsidenten Eugen Gerstenmaier, dem Initiator des Hochhaus-Baus.

Angesichts des permanenten Wirtschaftswachstums in China, gibt es natürlich dort noch wesentlich mehr architektonische Auffälligkeiten, denen die Bevölkerung oft auch lustig treffende Namen gegeben hat.

Das unlängst für umgerechnet rund 11 Millionen Euro erbaute neue Gebäude der Hochschule für Wasserwirtschaft und Energie in der chinesischen Stadt Zhengzhou, der Hauptstadt der Provinz Henan, sieht für einige Menschen wie ein Plattenspieler mit riesigem Lautsprecher aus. Für die meisten Menschen ähnelt das zwölfstöckige Gebäude allerdings frappierend einer riesigen Kloschüssel samt Spülkasten. Auch, wenn diese Assoziation auf den ersten Blick nicht schmeichelhaft sein mag, bringt sie aber sowohl die Uni als auch die Stadt ins Gespräch. Eine gigantische Toilettenschüssel ist eine ideale Touristenattraktion.

An der kuriosen Architektur des Fangyuan Tower kommt man als Tourist in Shenyang in der Liaoning Provinz garantiert nicht vorbei. Der Tower sieht wie eine Wanduhr ohne Zeiger aus oder erinnert an Solar-Panele. Das Gebäude hat wegen seiner Skurrilität schon Spitzenplätze in verschiedenen Ranglisten eingenommen.

In der Stadt Chongqing, gibt es auch Hochhäuser die wie ein Mahjong Spiel aussehen, und eines, das an eine fliegende Untertasse erinnert. Apropros: In Fuzhou, der Hauptstadt der Provinz Fujian, kann man das Raumschiff Enterprise bewundern. Liu Dejian, der Chef der Netdragon Websoft Incs, die Onlinespiele entwickelt, ist ein so großer Star-Trek-Fan, dass er diese Form für das neue Firmengebäude wählte. 160 Millionen Dollar kostete der Bau und dieser ist sogar offiziell von der für die Rechte zuständigen Firma Columbia Broadcasting System lizenziert.

Auch in Chongqing, der Stadt, die offensichtlich reich an außergewöhnlichen Gebäuden ist, steht ein Hochhaus, das dem schiefen Turm von Pisa ähnelt, ohne aber schief zu sein. Ob das gewollt war, weiß wohl nur der Architekt.

In der Provinz Hainan symbolisieren Wolkenkratzer Segel und in Wuhan, Provinz Hubei, sieht ein Gebäude tatsächlich wie eine monströse Callas-Blüte aus.

Einen besonders kuriosen Anblick bot ein Gebäude in Dongguan, Provinz Guangdong, auf dessen Dach zwei Häuser mit Schrägdach gesetzt worden waren, wofür es aber keine Genehmigung gegeben hatte. Eine tolle Felsenvilla, ausgerechnet auf dem Dach eines Wolkenkratzers in Beijing, musste der Besitzer auch verändern. Die anderen Bewohner fürchteten, dass das Gebäude unter der Last einstürzen könnte.

Schon heute ist es kaum möglich, all die ungewöhnlichen Gebäude in China zu beschreiben. Und, weil China weiter wächst und Unternehmen sich gerne mit extravaganten Firmensitzen gegenseitig überbieten wollen, werden Stadtrundfahrten in Zukunft wohl sogar noch interessanter werden.

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