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Das Palastmuseum und der Hongkonger Immobilienkonzern Shimao Group planen, in Quanzhou in der südostchinesischen Provinz Fujian ein Museum zum Thema maritime Seidenstraße zu bauen. Quanzhou gilt als Ausgangspunkt einer antiken maritimen Reiseroute zwischen China und dem Ausland.
Das geplante Museum dürfte eine entscheidende Rolle bei der Bewerbung der maritimen Seidenstraße für die Aufnahme in die UNESCO-Liste für immaterielles Kulturerbe spielen, sagte Shan Jixiang, Direktor des Palastmuseums, am Montag bei einer Grundsteinlegungszeremonie für den Bau des neuen Museums in Shishi, einem Außenbezirk der Stadt Quanzhou. Das Museum soll Relikte von der antiken maritimen Seidenstraße beherbergen. Geplant seien dort überdies Wechselausstellungen mit Schätzen aus der Sammlung des Palastmuseums.
Die maritime Seidenstraße war eine antike Seeroute für Handel und Kulturaustausch zwischen Ost und West. Ihre Blütezeit war vor allem während der Song (960-1279)- und Yuan (1271-1368)-Dynastie.
Von etlichen chinesischen Hafenstädten einschließlich Quanzhou erstreckte sich die maritime Seidenstraße bis nach Ostafrika und Europa. Auf der Route lagen mehr als 100 Länder und Regionen.
Zu jener Zeit exportierte China in erster Linie Seidenprodukte, Tee und Porzellan. Aus dem Westen kamen hingegen vor allem Schmuckstücke, Gewürze und Arzneimittel, später auch wissenschaftliche und technische Kenntnisse.
Das Palastmuseum, auch als die Verbotene Stadt bekannt, besitzt eine große Sammlung von Relikten von der maritimen Seidenstraße, da importierte Schätze zu jener Zeit überwiegend für den kaiserlichen Hof gedacht waren. Die Verbotene Stadt war der Kaiserpalast während der Ming (1368-1644)- und Qing (1644-1911)- Dynastie.
Shan Jixiang sagte, das Palastmuseum beherberge mehr als 25.000 derartige kulturhistorische Gegenstände. Dazu gehören unter anderem Porzellan, Kalligrafie, Gemälde, Bücher, Jadeobjekte, Gold, Silber und Uhren, die bereits im Jahr 2017 bei einer Ausstellung am Mittagstor, am Haupteingang der Verbotenen Stadt, zur Schau gestellt wurden.
Sowohl zu Land als auch zur See bildeten die antiken Seidenstraßen ein Netzwerk für Handels- und Kulturaustausch zwischen China und dem Rest der Welt, sagte Shan.