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Ein neues Leben dank traditionellem Textildruck
  2018-10-15 14:42:52  cri

 

 

Das Dorf Jijia befindet sich in einer entlegenen Gebirgsgegend in der südwestchinesischen Provinz Guizhou. Hier, im Autonomen Bezirk Qiandongnan der Volksgruppen Miao und Dong, ist ein Handwerk besonders verbreitet: Der Wachsreservedruck der Miao. Nun hat sich das Dorf dafür eingesetzt, diese alte Färbetechnik zu vermarkten…

Im Dorf Jijia beherrscht fast jede Angehörige der Miao-Volksgruppe die Wachsreservedrucktechnik. Allerdings konnten die von ihnen hergestellten und bedruckten Textilien früher nicht außerhalb des Dorfes verkauft werden. Die Verkehrsanbindung war zu schlecht.

Im Jahr 2014 hat das Dorf mit Unterstützung der Lokalregierung die Genossenschaft für Wachsreservedruckproduktion gegründet. Yang Chunyan ist ein Mitglied der Genossenschaft. Früher arbeitete sie als Wanderarbeiterin. Nachdem sie erfuhr, dass ihr Heimatdorf eine Genossenschaft gegründet hatte, kehrte sie sofort zurück und eröffnete ihre eigene Werkstatt für Wachsreservedruck. Sie sagt, dank der Genossenschaft sei sie erfolgreich aus der Armut befreit worden und könne nun ein neues Leben führen.

„Früher war ich Wanderarbeiterin. Da ich mich um meine Eltern zuhause kümmern musste und auch eine eigene Werkstatt für Wachsreservedruck gründen wollte, bin ich zurückgekehrt und der Genossenschaft beigetreten. Unsere Textilien können für die Bekleidungsproduktion eingesetzt und auch verkauft werden. Ich habe auch meine Schwestern und Verwandten gebeten, mit mir zusammenzuarbeiten. Wir helfen in der Hochsaison als Feldarbeiter aus. In der Mußezeit machen wir Wachsreservedruckprodukte. Am Anfang war unser Einkommen mittelmäßig, doch es wird immer besser. Der Wachsreservedruck ist unser Leben. Ich mag ihn sehr und will ihn fortführen."

Der Leiter der Gruppe zur Armutsüberwindung im Dorf Jijia, Long Xingming, sagt, früher sei das Dorf wegen der schlechten Verkehrsverbindung sehr arm gewesen. Nach der Gründung der Genossenschaft habe sich das Einkommen der lokalen Einwohner deutlich erhöht.

„Unser Dorf hat insgesamt 340 Familien. 228 davon sind arme Familien. Die Wirtschaftsentwicklung wird stark von den geographischen Verhältnissen beschränkt. Der Wachsreservedruck ist in dieser Gegend hoch entwickelt und die meisten Frauen beherrschen diese Technik. Durch die Entwicklung dieser Drucktechnik haben wir ihnen geholfen, sich aus der Armut zu befreien. Im Jahr 2014 haben 26 Frauen des Dorfs zu diesem Zweck eine Genossenschaft gegründet. Später sind immer mehr Leute beigetreten, eine davon ist Yang Chunyan. Früher arbeitete sie als Wanderarbeiterin. Sie kehrte in ihre Heimat zurück und gründete eine eigene Werkstatt für Wachsreservedruck. Heute haben elf Familien aus der Genossenschaft ihre eigenen Werkstätten. Mehr als 30 arme Familien sind schon durch ihre Arbeit in diesen Werkstätten aus der Armut befreit worden."

Inzwischen erreicht das Absatzvolumen der Wachsreservedruckprodukte aus dem Dorf Jijia rund zwei Millionen Yuan RMB pro Jahr. Die Lokalregierung, Experten und zivile Organisationen arbeiten eng zusammen, um die alte Technik der Miao fortzuführen und zu entwickeln. Wei Wenyang, ein lokaler Schriftsteller der Miao, sagt, der Wachsreservedruck habe nicht nur die Kraft der Tradition, sondern auch einen großen Marktwert. Man solle diese Handwerkskunst schützen und sein Marktpotenzial erschließen.

„Heute ist man der Ansicht, dass traditionelle handwerkliche Produkte wertvoller als Industrieprodukte sind. Der Wachsreservedruck ist traditionell und sein Marktpotenzial muss weiter erschlossen werden. Inzwischen kommen immer mehr Leute in das Dorf Jijia, um Wachsreservedruckprodukte zu kaufen. Wir können diese Geschäftschance nutzen, um diese Technik weiter zu entwickeln."

Übersetzt von Li Yan
Gesprochen von Yu Yue

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