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Interview mit Katrin Buchholz, der neuen Leiterin des Kulturreferats der Deutschen Botschaft
  2018-08-29 15:47:29  cri

Katrin Buchholz ist die neue Leiterin des Kulturreferats der Deutschen Botschaft und vor vier Wochen in China angekommen. Was fasziniert sie an der chinesischen Kultur? Wie bewertet sie die aktuellen kulturellen Beziehungen zwischen China und Deutschland? Und was wird ihr erstes großes Projekt werden? Im Gespräch mit China Radio International hat sie diese und weitere Fragen beantwortet.


 

 

Was fasziniert Sie an der chinesischen Kultur?

Also als ich vor einem Jahr erfahren habe, dass ich nach China gehen darf, um hier zu arbeiten. Als ich erfahren habe ich dürfte, die Sprache lernen, hat mich als erstes die Sprache fasziniert. Vor allem die uns sehr fremden Schriftzeichen. Das ist etwas Besonderes. Als ich mich dann im Laufe dieses einen Jahres mehr mit China beschäftigt habe und angefangen habe, Bücher zu lesen, da war es auch die fremde Geschichte, die langen Traditionen in diesem Land, die großen Dynastien, die mir alle sehr fremd vorkamen und die für mich einen unglaublichen Reiz ausgeübt haben. Und jetzt, wo ich hier bin, ist es alles das, was ich tagtäglich sehe – auf der Straße, die Menschen, das Essen, die Kulturszene und die Kunstszene aber auch das Miteinander, wie die Menschen hier miteinander umgehen.

Neben den Goethe-Instituten und dem Deutschen Archäologischen Institut ist das Buchinformationszentrum Peking (BIZ) eine der wichtigsten kulturellen Austauschplattformen. Was sind Ihre Erwartungen an das Zentrum? Sind kommende Projekte mit dem Buchinformationszentrum geplant?

Sie haben recht, das Buchinformationszentrum ist einer unserer wichtigen – nicht der einzige – aber einer unserer wichtigen Kulturmittler hier in China. Sie bringen Menschen – Chinesen und Deutschen – in Kontakt, ganz besonders Verleger. Und das ist auch das, was wir brauchen. In Deutschland brauchen wir mehr Chinakompetenz. Wir müssen China noch besser verstehen. Deswegen hoffe ich, dass wir alle zusammen – das BIZ, die Botschaft und die anderen Kulturmittler – dazu beitragen können, dieses Verständnis von China in Deutschland und Deutschland in China zu vergrößern. Dazu brauchen wir auch die Unterstützung von chinesischer Seite.

Wie bewerten Sie die aktuellen kulturellen Beziehungen zwischen China und Deutschland? Welche Rolle spielt die Deutsche Botschaft bei der Förderung chinesisch-deutscher Kulturbeziehungen?

Also die chinesisch-deutschen Kulturbeziehungen in drei Sätze zusammenzufassen, ist fast unmöglich. Sie sind so vielfältig und so intensiv, dass wir es hier an der Botschaft nicht schaffen, alle Projekte, große und kleine, im Überblick zu behalten. Es gibt sehr, sehr große Veranstaltungen und Ausstellungen wie  Deutschland 8". Aber es gibt auch eine Unzahl von kleinen Austauschprojekten, sei es im musikalischen Bereich, sei es im Theaterbereich, von dem wir noch nicht mal mitbekommen. Und deswegen ist die Rolle der Botschaft sehr stark darauf fokussiert, das, was wir wissen zu koordinieren, und vor allem die Rolle unserer Partner, der sogenannten Kulturmittler, zu stärken.

 

Sie sind nun ganz neu in Ihrem Posten. Was planen Sie zuerst?

Ich bin so neu, dass ich am Ende der vierten Woche und vor meinen vier Jahren hier, heute Abend erstmal ein großes Projekt habe, nämlich den Empfang der Frankfurter Buchmesse anlässlich der internationalen Beijing Book Fair, hier in der Botschaft auszurichten. Und von morgen an, von nächster Woche an, plane ich zusammen mit meinem Team das, was wir für die nächsten vier Jahre uns gemeinsam mit dem neuen Botschafter, der Anfang September hier seinen Dienst antreten wird, vornehmen.

 

Was wird Ihr erstes großes Projekt werden?

Die erste große Veranstaltung ist heute Abend, anlässlich der Buchmesse. Und das allererste große Projekt, das haben allerdings auch schon meine Vorgänger mit geplant, ist der Tag der Deutschen Einheit, den sie wahrscheinlich alle kennen, den wir eigentlich am 3. Oktober feiern. Das ist unser Nationalfeiertag. Wir werden aber in China regelmäßig vorziehen und diesmal am 20. September hier mit vielen, vielen Gästen aus China, aus den Regierungskreisen aber auch mit den Freunden zusammen von Deutschland feiern werden.

 

Interview von  Wang Yaqi
Fotos und Gesprochen von  Wu Shiyun
Korrigiert von  Li Yan  Maik Rudolph

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