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Endlich warm: Tibetischer Kreis auf 4.400 Metern Höhe bekommt Zentralheizung
  2018-08-16 16:45:10  CRI

(Tashi Norbu )

Der Kreis Cona im chinesischen Autonomen Gebiet Tibet liegt auf 4.400 Metern Höhe. Die jährliche Durchschnittstemperatur beträgt 0,6 Grad Celsius. Im Winter herrschen hier Tiefsttemperaturen von bis zu -37 Grad Celsius. Der August ist der wärmste Monat in Cona, dann zeigt das Thermometer etwa 10 Grad Celsius an. Seit wenigen Monaten gibt es in Cona endlich ein zentrales Heizungssystem – zur großen Freude der Bevölkerung.

Der 40-jährige Tashi Norbu ist in Cona aufgewachsen, einem Kreis im Autonomen Gebiet Tibet, wo es das ganze Jahr über kalt ist. Viele seiner Freunde sind wegen des rauen Klimas weggezogen, denn die Wohnungen konnte man bis vor kurzem nur mit Kohlen und Kuhfladen heizen. Seit Oktober vergangenen Jahres gibt nun endlich eine Zentralheizung.

„Ob Winter oder Sommer, früher war es immer kalt. Seit das zentrale Heizungssystem aufgebaut wurde, hat sich unser Leben komplett verändert. Früher brauchten wir nachts selbst im Sommer zwei gefütterte Decken. Heute, mit der Heizung, reicht selbst im Winter eine gefütterte Decke aus. Im Winter herrschen hier Temperaturen von durchschnittlich -20 Grad Celsius. Jetzt können wir die Häuser aber auf bis zu 30 Grad Celsius aufheizen und im T-Shirt herumlaufen."

Laut Pu Wengang, dem Vizeleiter der Kommission für Reform und Öffnung der Gemeinde, ist der Aufbau des zentralen Heizungssystems seit 2013 eines der wichtigsten Projekte der Lokalregierung. Bis Oktober 2017 wurden mehr als 200 Millionen Yuan RMB in das Projekt investiert.

„Wir befinden uns in einem Erdbebengürtel. Im Erdbebengürtel gibt es eine geologische Verwerfungszone, aus der die geothermische Energie stammt. Im Jahr 2013 haben wir angefangen, Vorbereitungen für den Aufbau des Heizungssystems zu treffen. Wir haben Experten eingeladen, die geothermische Energie in Cona zu sondieren. Nachdem die Experten den Vorrat an lokaler geothermischer Energie sondiert hatten, bauten wir 28 Brunnen. Der tiefste Brunnen ist über 1.228 Meter tief. Die Wassertemperatur beträgt 64 Grad Celsius. "

In Cona kann inzwischen eine Fläche von 220.000 Quadratmetern beheizt werden. Fast alle Wohnhäuser des Kreises sind an das Heizungssystem angeschlossen.

„Seit das Heizungssystem aufgebaut wurde, kann ich in meiner Wohnung Pflanzen züchten und in Ruhe lesen. Früher gingen alle Leute ins Teehaus, weil es dort warm war. Jetzt bleiben alle gerne zu Hause."

Die ersten Heizungsanlagen wurden in Schulen, Krankenhäusern und Altersheimen installiert. Oma Tsamjo ist 64 Jahre alt und lebt seit drei Jahren im Altersheim in Cona. Sie freut sich sehr über die neue Heizung.

(Tsamjo im Altersheim)

„Seit das Heizungssystem eingerichtet wurde, fühle ich mich viel besser und gesünder. Es ist nicht mehr kalt, wenn ich schlafe. Es ist viel angenehmer als früher", sagt die Seniorin, schaltet den Fernseher ein und schaut eine populäre TV-Serie auf Tibetisch an.

Verfasst und gesprochen von Gao Mengyu

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