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Der ehemalige Wohnhof der Familie Su wurde in der Ming-Dynastie zum Ahnentempel umgebaut, um die drei Literaten der nördlichen Song-Dynastie, Su Xun, Su Shi und Su Zhe, zu verehren. Ende der Ming-Dynastie wurde das Haus in einem Brand zerstört. In der Qing-Dynastie wurde es am selben Ort wieder aufgebaut und mit der Zeit immer wieder renoviert und ausgebaut. Heute hat der Baukomplex aus der Qing-Dynastie eine Fläche von 6,93 Hektar.
Im Ahnentempel der drei Su werden zahlreiche Manuskripte, Steintafeln mit Inschriften, Gedichte und Aufsätze der drei Su aufbewahrt. Mit der Fülle an Statuen und Bildern werden die Geschichten der drei Literaten erzählt. Außerdem gibt es im Ahnentempel noch die Werke von berühmten Kalligraphen und Malern seit der Ming-Dynastie zu sehen.
Su Xun fing mit 27 Jahren an, sich auf die kaiserlichen Prüfungen vorzubereiten, hatte aber nie Erfolg. Deshalb ging er in die Heimat zurück, um sich auf die Ausbildung seiner Söhne zu konzentrieren. Seine Söhne Su Shi und Su Zhe bestanden im selben Jahr die kaiserliche Prüfung und wurden „Jinshi" (erfolgreiche Absolventen der höchsten kaiserlichen Prüfungen). Su Shi war Dichter, Maler und Kalligraph und erzielte auch in der Agrarwirtschaft, Medizin und Kochkunst bemerkenswerte Leistungen. Su Zhe war Vizekanzler in der Zeit des Kaisers Zhezong. Die drei Su gehörten zu den acht Top-Literaten der Tang- und Song-Dynastien.
Die literarischen Leistungen der drei Su werden auf die gute Bildungsatmosphäre in Meishan zurückgeführt. Meishan war eines der drei Zentren der Holzschnittdrucktechnik in der Song-Dynastie.
Yang ist Reiseleiterin in Meishan und stellt die Bildungssituation der Stadt vor rund 1.000 Jahren vor.
„Die Entwicklung der Drucktechnik hat die Verbreitung der Bildung in Meishan vorangetrieben. In der Song-Dynastie wurde man von der Regierung ermutigt, zu lernen. In Meishan gab es damals viele Lehranstalten. Innerhalb der rund 300 Jahre der Song-Dynastie kamen 886 Jinshi aus Meishan. Dies war eine ausgezeichnete Leistung. Mit Su Shi und Su Zhe nahmen im selben Jahr 43 Menschen aus Meishan an der kaiserlichen Prüfung teil. 13 davon wurden Jinshi. "
Im Ahnentempel gibt es einen alten Brunnen, der eigentlich das einzige Überbleibsel der Familie Su ist. Er ist rund 1.000 Jahre alt, doch das Brunnenwasser ist noch immer klar und sauber. Reiseleiterin Yang erzählt, dass die Anwohner das Brunnenwasser sehr wertschätzen.
„Man sagt, im Ahnentempel sollte man unbedingt das Brunnenwasser trinken oder sich damit die Hände waschen. Vor den Hochschulaufnahmeprüfungen kommen die Schüler der Stadt Meishan oft hierher, um mit dem Brunnenwasser ihre Hände zu waschen. Sie glauben, dass das Brunnenwasser Glück bringt."
Die Mutter von Su Shi und Su Zhe, Frau Chen, stammte aus einer Beamtenfamilie. Sie setzte sich mit Leib und Seele für die Bildung der zwei Söhne ein. Sie las ihnen Bücher vor und brachte ihnen tugendhaftes Benehmen bei. Viele Statuen und Bilder im Ahnentempel zeigen Geschichten, wie Frau Chen ihre Söhne ausbildete. Herr Guo aus Beijing ist tief davon beeindruckt.
„Die drei Su haben glänzende literarische Leistungen erzielt. Die Ausbildungsideen der Familie Su sind beeindruckend. Ich habe meinen Sohn hierher gebracht. Ich hoffe, dass er von den Geschichten der Familie Su etwas lernen kann. "
Der heutige Ahnentempel ist viel größer als der ehemalige Wohnhof der Familie Su. Der ausgebaute Garten, die Pavillons und Teiche schaffen eine ruhige Atmosphäre. Der Ahnentempel diente früher sogar als Schule und Park. Seit den 1950er Jahren wurde der Ahnentempel mehrmals renoviert und zieht jährlich zahlreiche Touristen an.