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Der Westsee in Hangzhou ist ein malerisches Gewässer in der Provinz Zhejiang. Jedes Jahr zieht er etliche Touristen an. Eine Gruppe von freiwilligen Helfern steht den Besuchern bei Fragen und Wünschen zur Seite. Einer dieser Helfer ist Shi Zhiping.
Am Eingang des Besucherparks im Südosten des Westsees in Hangzhou steht ein kleiner Pavillon. Freiwillige Helfer verteilen dort Umgebungskarten und erklären den Weg zu den Sehenswürdigkeiten. Der 65-jährige Shi Zhiping ist einer der Freiwilligen am Westsee. Schon seit fünf Jahren hilft er hier ehrenamtlich aus. An dem See gibt es zehn berühmte Szenerien, also Orte, die die Besucher in der Regel aufsuchen wollen. Der Park, in dem Shi Zhiping arbeitet, trägt den schönen Namen „Grasmücke, die in den Weiden singt".
„Ich bin momentan für diesen Park eingeteilt. Früher arbeitete ich an anderen Szenerien, zum Beispiel: „Betrachten der Fische am Blumenteich" und an der „Leifeng-Pagode im Abendglühen". Unser Arbeitsplatz ändert sich oft. Wir werden da eingesetzt, wo gerade Bedarf besteht."
Shi Zhiping arbeitete früher als Geschäftsmann in Shenzhen. Vor fünf Jahren ging er in Rente und kehrte in seine Heimat Hangzhou zurück. In seiner freien Zeit wollte sich Shi Zhiping ehrenamtlich engagieren.
„Ich habe mit meiner Familie diskutiert, was ich in meiner Freizeit tun könnte. Ich sagte, dass ich zwar schon 20 Jahre hart gearbeitet habe, doch dass ich gerne etwas zum Allgemeinwohl beitragen möchte. Meine Familie hat die Freiwilligenarbeit am Westsee vorgeschlagen. Dafür habe ich mich gleich nach dem Frühlingsfest 2013 gemeldet. Anschließend kamen viele meiner Freunde zu mir und sagten, sie wollten sich ebenfalls für den Dienst melden."
Ein besonderes Erlebnis für Shi Zhiping war der G20-Gipfel, der im September 2016 Hangzhou stattfand. Shi Zhiping half bei der Veranstaltung als Freiwilliger aus. Die große internationale Konferenz war sowohl für ihn als auch für die Stadt Hangzhou eine große Chance.
Im Vorfeld des G20-Gipfels konnten die Freiwilligen an einer Reihe von Fortbildungen teilnehmen. Dadurch wurden sie gut auf die Aufgaben vorbereitet, so Shi Zhiping.
„Wir bekamen Fortbildungen in interkultureller Kompetenz und in Englisch. Auf dem G20-Gipfel war meine Aufgabe, hier in diesem Pavillon den ausländischen Medienvertretern zu helfen."
Während seiner fünfjährigen Arbeit als Freiwilliger hat Shi Zhiping beobachten können, wie sich seine Heimat Hangzhou verändert hat. Einerseits hat sich die Wirtschaft sehr schnell entwickelt und andererseits hat sich die Einstellung der Menschen in dieser Stadt geändert.
„Zum Beispiel rauchen immer weniger Leute an den Sehenswürdigkeiten. Und wer raucht, der wirft seine Zigarettenstummel in die dafür vorgesehenen Mülleimer. Immer mehr Leute entsorgen ihren Abfall ordnungsgemäß. An diesen Kleinigkeiten sieht man, dass sich die Prinzipien der Leute in dieser Stadt verändert haben."
Shi Zhiping möchte auch weiterhin als Freiwilliger arbeiten und dazu beitragen, dass die Touristen am Westsee ein angenehmes Besuchserlebnis haben.