Wir über uns Kontakt Jobs Fragen? Archiv
Ein Geschenk vom Ginkgo
  2018-05-14 16:13:12  cri

 

 

 

Schon vor 2000 Jahren wurden Ginkgo-Bäume im nordostchinesischen Kreis Tancheng in der Provinz Shandong gepflanzt. Tancheng zählt zu den ersten Gebieten, wo dies in China geschah. In unserer Zeit konnten in den 1990er-Jahren die Menschen in Tancheng durch den Verkauf der Bäume ihr Einkommen verbessern. Doch im Jahr 2017 hat das Dorf Jiawan im Kreis Tancheng entschieden, keine Ginkgo-Bäume mehr zu verkaufen. Was war passiert? Der 42-jährige Jia Xibin beschäftigt sich mit der Renovierung seines neuen Bauernhofs. Sein Gourmethotel „Drachenheim" für Ferien auf den Bauernhof wird gleich geöffnet. Jia Xibin wohnt im Dorf Jiawan, in dem nur 100 Familien leben. Das Dorf ist abgeschieden gelegen und war extrem arm. Jia Xibin kann sich gut daran erinnern:

„Ehrlich gesagt war das Dorf früher ein Ort, wo sogar Hunde oder Hühner nicht bleiben wollten. Mit Hilfe des Ginkgos wurde das Leben seit 1993 stark verbessert."

Die Bauern bauten Ginkgos an und verkauften die Bäume, die Früchte und die Blätter. In den vergangenen 20 Jahren waren die Bauern im Dorf Jiawan von einer Anbaufläche von 27 Hektar abhängig. Wenn sie neue Wohnungen aufbauen oder eine Hochzeit vorbereiten mussten, verkauften sie ein paar Ginkgos. Der Bau von Jia Xibins dreistöckigem Haus wurde auch erst durch den Ginkgo-Verkauf möglich. Als der Baumverkauf im Jahr 2017 in dem Dorf Jiawan total verboten wurde, konnte Jia Xibin erst nicht verstehen, warum man nicht einfach weiter leicht Geld mit dem Ginko-Verkauf verdienen durfte, sondern sich mit dem Dorf in der instabilen Tourismusbranche engagieren sollte.

„Ich war am Anfang nicht dafür. Ich konnte genau ausrechnen, wenn die 20 Zentimeter hohen Bäume in den folgenden zwei bis drei Monaten weiter wuchsen, konnte ich rund 1800 Euro verdienen. Als die Entscheidung des Dorfs bekannt wurde, war meine Mutter so traurig, dass sie in der Nacht nicht schlafen konnte und einige Kilos abgenommen hat."

Angesichts des Unverständnisses der Bauern versuchten die Beamten des Dorfs diese durch Besuche und Erklärungen zu überzeugen. Gleichzeitig wurden die unbefestigten Feldwege im Dorf zu Asphaltstraßen umgebaut. Sehenswürdigkeiten wurden auch nacheinander aufgebaut. Schließlich bewies der prosperierende Tourismus, dass sich mit ihm mehr Geld verdienen lässt. Jia Xibin sagte:  

„Innerhalb eines halben Monats gab es hier täglich mehr als 2000 Touristen. Der Preis jedes Bratwürstchen beträgt 1,5 Yuan RMB. Jeden Tag konnte man 400 bis 500 Yuan (rund 65 Euro) verdienen. Die Bauern haben wirklich davon profitiert."

Zudem durften die Bauern ihr Land vermieten, damit sie ein festes monatliches Gehalt erhalten konnten und die Bäume nicht verkaufen mussten. Jia Xibin sah eine große Chance in dem neuen Plan und baute das erste Gourmethotel im Bauernhof auf. Er sagte:  

„Wir haben die Hoffnung gesehen. Der Tourismus wird das Leben in unserem Dorf verändern. Nach diesem Frühlingsfest werden mehr Gourmethotels geöffnet. Wir wollen diese Entwicklungschance nutzen."

Übersetzt von Wu Shiyun
Gesprochen von  Gao Mengyu

© China Radio International.CRI. All Rights Reserved.
16A Shijingshan Road, Beijing, China