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Nobelpreisträger würdigt Chinas Öffnung nach außen
  2018-04-30 15:23:08  cri


Der Literatur-Nobelpreisträger Mo Yan hat Chinas Reform-und Öffnungspolitik gewürdigt. Nach seiner Auffassung war er persönlich ein Nutznießer der Öffnung nach außen, durch die er seine Talente entfalten und der chinesischen Literatur einen völlig neuen Pfad ebnen konnte, sagte er am Freitag in Hongkong in einem Interview mit der Tageszeitung China Daily.

In dieses Jahr ist der 40. Jahrestag der Einführung der chinesischen Reform- und Öffnungspolitik, die entscheidend dazu beigetragen habe, dass sich China zur weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft entwickeln konnte, sagte Mo Yan.

„Die Politik hat in den 1980er Jahren überdies zum ersten Mal auch die Tür zur klassischen Weltliteratur geöffnet. Zuvor hatten wir überhaupt keine Chance, derartige Werke zu lesen", erinnerte sich der 63jährige Schriftsteller.

„Plötzlich wurde unser Horizont erweitert und wir hatten Zugang zu zahlreichen klassischen Werken, von denen wir lernen und auf die wir uns beziehen konnten. Damals wurde die Grundlage für den literarischen Fortschritt der festlandchinesischen Schriftsteller, mich eingeschlossen, gelegt", sagte Mo Yan.

Er habe damals mehrere übersetzte literarische Werke gelesen, darunter „Das Elend" des französischen Schriftstellers Victor Hugo und „Krieg und Frieden" von Leo Tolstoy. All diese Werke übermitteln eine tiefe Liebe zum Vaterland der jeweiligen Schriftsteller, die ihn zu jener Zeit stark berührt hätten.

Die Gelegenheit, ausländische Literatur zu lesen, habe ihm dazu verholfen, seine literarische Imagination zu gestalten, welche die meisten seinen eigenen Werken kennzeichne.

Im Gespräch ermutigte Mo Yan junge Menschen, sich das Lesen anzugewöhnen. Im gegenwärtigen technologischen Zeitalter sollten sie nicht nur nach Belieben Artikel auf ihren elektronischen Geräten blättern, sondern sich darüber hinaus den klassischen Werken widmen.

„Ein Roman mit komplizierten Handlungen und Charakters sowie diversen Anordnungen ist ein Spiegel der realen Welt. Beim Lesen derartiger Romane können junge Menschen moralische Werte besser erfassen und ihr Urteilsvermögen verstärken", sagte er.

Mo Yan war zuvor ein Bauer im Landkreis Gaomi in der ostchinesischen Provinz Shandong. Im Jahr 2012 erhielt er den Nobelpreis für Literatur.

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