Acht Angeklagte sind wegen Urheberrechtsverletzungen am Dienstag von einem Gericht in Beijing verurteilt worden. Es ist der größte Fall der Urheberrechtsverletzung seit der Gründung der Volksrepublik China 1949.

Der Hauptangeklagte, Zhao Chunguang, wurde zu sechsundeinhalb Jahren Haft und zu einem Bußgeld in Höhe von 1,5 Millionen Yuan RMB (etwa 230.000 Euro) verurteilt, während die anderen sieben Verurteilten jeweils ein bis vier Jahre Haft verbüßen müssen.

Im Juni 2016 erhielt das Staatliche Büro für den Kampf gegen die Veröffentlichung pornografischer und illegaler Publikationen einen anonymen Hinweis über ein Lagerhaus in einem Beijinger Vorort, in dem raubkopierte Kinderbücher lagerten.

Die Ermittlungen der Polizei ergaben, dass Zhao Chunguang gemeinsam mit seinem Vater, seinem Cousin und einem Angestellten zwischen 2015 und September 2016 an der Produktion und dem Verkauf raubkopierter Bücher beteiligt waren.

Polizeibeamte stellten daraufhin in acht Lagerhäusern im Großraum Beijing mehr als 3,28 Millionen raubkopierte Bücher sicher. Die meisten davon waren populäre Kinderbücher.

Ein Teil der raubkopierten Bücher wurden online abgesetzt. Die meisten anderen wurden jedoch auf einem Büchermarkt im Stadtbezirk Chaoyang zu Preisen von 1,2 bis 1,6 Yuan RMB an zwei Buchhändler verkauft. Sie wurden dann für 1,7 bis 4 Yuan RMB an die Leser weiterverkauft.

Im Verlauf der Ermittlungen gelang es dem Hauptangeklagten Zhao Chunguang, in seine Heimatstadt in der zentralchinesischen Provinz Henan zu fliehen. Mit Hilfe zweier Komplizen versteckte er sich dann in einem Bezirk der Stadt Kaifeng, wo er festgenommen wurde.

„Die gefälschten Bücher schädigen die körperliche und geistige Gesundheit der Kinder wegen ihrer gefährlichen Druckfarben, Druckmaterialien und wegen der Druckfehler", sagte Wang Haihong, der vorsitzende Richter des Beijinger Gerichtshofs. „Wir müssen gegen die illegalen Aktionen vorgehen und den Schutz des geistigen Eigentums stärken."