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Neue archäologische Funde zeugen vom Boom antiker Eisenverhüttung in China
  2018-04-17 15:35:06  cri

 

Chinesische Archäologen haben erneut einen Nachweis für die Verbreitung der Eisenverhüttung während der Han-Dynastie (202 v. Chr. - 220 n. Chr.) gefunden. Bei der Ausgrabung handelt es sich um die Abfalldeponie einer Eisenschmelze im heutigen Landkreis Queshan in der zentralchinesischen Provinz Henan.

„Die Deponie befindet sich in einem tiefen Graben, der speziell für die Lagerung der Abfälle aus der Eisenschmelze ausgehoben wurde", sagte Zhou Runshan, Leiter des archäologischen Teams.

In dem sechs Meter tiefen Graben haben Archäologen eine große Anzahl an Objekten ausgegraben, darunter große Eisenstücke, Eisenplatten, Gussformen sowie Schlacke und andere Rückstände des Schmelzverfahrens.

Die Deponie schließt direkt an die Ruine einer antiken Eisenhütte an. Auf Grund der gefundenen Gussformen sind Archäologen davon überzeugt, dass hier in der Antike Eisenwerkzeuge hergestellt wurden.

Bereits zur Zeit der Shang-Dynastie (1600-1100 v. Chr.) begannen die Chinesen Eisen zu verwenden. Damals wurde meteoritisches Eisen zur Produktion von luxuriösen Klingenwaffen eingesetzt. Obwohl die anschließende Frühlings- und Herbstperiode und die Periode der Streitenden Reiche von Spaltungen und Bürgerkriegen geprägt waren, erlebte China zu jener Zeit einen Boom der Eisenindustrie. Entsprechende Technik ermöglichte den Wandel von meteoritischem zu geschmolzenem Eisen. Die Eisenprodukte verfügten über immer höhere Härte und bessere Duktilität. So verbreitete sich Eisen als alltägliches Material und wurde etwa bei der Herstellung von Waffen und landwirtschaftlichen Werkzeugen genutzt.

Die bislang gefundenen mehreren hundert Ruinen von Schmelzwerken in zahlreichen Landesteilen zeugen von einem weiteren Boom der Eisenverhüttung während der Han-Dynastie. Die Eisenschmelzen wurden zu jener Zeit entweder in der Umgebung einer Stadt oder unweit einer Eisenmine eingerichtet.

Projektleiter Zhou sagte, im Zuge der weiteren Ausgrabungen werde man noch mehr Informationen über die antike Eisenverhüttung erhalten. Dazu gehören der Grundriss des Eisenwerks, die Quelle des Eisenerzes, das Produktionsverfahren, die Arbeitsteilung und die Schmelztechnik.

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