201803ansai
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Ansai liegt auf dem Lössplateau im Nordwesten Chinas. Im zwölften und 13. Jahrhundert war Ansai ein heftig umkämpftes Schlachtfeld zwischen der Song-Dynastie und dem nördlichen Nachbarn Xixia. Die Region ist geprägt von den Kulturen der Han-Chinesen und der westlichen Regionen. Alte Traditionen und Volkskünste werden in Ansai gepflegt und bewahrt. Die Ansai-Gürteltrommel, die Scherenschnitte und Bauernmalereien sind weltweit bekannt.
Mit dynamischen Trommelschlägen und dem hohen Klang des Blasinstruments Suona hört man eine Gruppe von Künstlern im Dorf Fengjiaying hinter einem Berghang hervorkommen. Sie schlagen ihre Gürteltrommeln und tanzen im Rhythmus. Die roten Schleifen an den Enden ihrer Trommelstöcke bewegen sich im Takt durch die Luft. Die Bauern in dem kleinen Dorf des nordwestchinesischen Bezirks Ansai feiern ihre gute Ernte. Inzwischen erhält die Tanzeinlage eines sechsjährigen Jungen tosenden Applaus.
Die Tanzdarbietung an dem Berghang wurde speziell für Touristen entworfen. Im Dorf Fengjiaying gibt es 246 Trommelspielerinnen und -spieler. Der älteste ist 87 Jahre alt und der jüngste ist erst sechs. Ansai ist für seinen Gruppentanz mit Gürteltrommeln bekannt. Anlässlich des 60. Jubiläums der Gründung der Volksrepublik China im Jahr 2009 performten 1.000 Darsteller den Tanz mit den Ansai-Gürteltrommeln vor dem Tor des Himmlischen Friedens in Beijing.
In Ansai sind viele alte Volkskünste gut erhalten. Die Gürteltrommel, Scherenschnitte, Bauernmalereien, Volkslieder und traditionelle Opern werden von Generation zu Generation weitergegeben und sind bis heute lebendig.
Die Ansai-Volkslieder werden als „Shijing" der Gegewart bezeichnet.
Shijing, das Buch der Lieder, ist die älteste Sammlung von chinesischen Gedichten und die größte aus vorchristlicher Zeit. Das Zentrum der Kunstausbildung in Ansai hat in den letzten Jahren zahlreiche talentierte Sänger ausgebildet. Viele von ihnen sind beim chinesischen Zentralfernsehsender CCTV aufgetreten.
Die Lokalregierung hat 2003 eine elektronische Datenbank mit Volkskünstlern angelegt. In Ansai gibt es 34.000 Menschen, die sich mit Volkskünsten beschäftigen. Außerdem werden die Volkskünste an Schulen gelehrt, um sie den Kindern näherzubringen.
Auch die lokalen Bauern haben von der Entwicklung der Volkskünste profitiert. Li Xueyi, ein lokaler Beamter, meinte, man lege großen Wert auf die Entwicklung der Kultur. Dadurch habe man das Einkommen der Bauern steigern können.
„In der Nebensaison arbeiten die Bauern des Dorfes Fengjiaying als Musiker und Lehrer für die Gürteltrommel. Dadurch können sie jährlich 30.000 bis 50.000 Yuan RMB verdienen und diese Volkskunst weitergeben. "