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Der Anteil von Gefangenen, die Hafturlaub genießen dürfen, soll in Zukunft maßgeblich erhöht werden. Dies gab Justizminister Zhang Jun unlängst vor Journalisten bekannt. Ihm zufolge sind es derzeit nur zwei Prozent. Laut Zhang ist die Zeit außerhalb des Gefängnisses eine Probezeit, in der die Gefangenen die Möglichkeit haben, sich teilweise in die Gesellschaft zu integrieren. Sollten dabei Verstöße gegen das Gesetz vorkommen, würden sie aber sofort ins Gefängnis zurückgeschickt.
In China werden die meisten Gefangene erst aus dem Gefängnis entlassen, wenn sie ihre Freiheitstrafe verbüßt haben. Die entlassenen Gefangenen werden als normale Bürger betrachtet, doch um den psychischen Zustand dieser besonderen Menschengruppe kümmert sich kaum jemand.
Nach traditioneller Einsicht der Chinesen ist nämlich die Umerziehung von Gefangenen die Sache der Justizbehörden. In Wirklichkeit ist aber die ganze Gesellschaft dafür verantwortlich.
Während vor etwa zwanzig Jahren jedes Jahr landesweit 2000 bis 4000 Häftlinge geflüchtet sind, ist die Zahl der „Ausbrüche" inzwischen drastisch zurückgegangen.
Zhang Jun plädiert für eine Zusammenarbeit von Gefängnissen und Behörden, um die soziale Sicherheit zu gewährleisten. Dafür muss die Qualifikation der Gefängnispolizei erhöht werden. Gleichzeitig spielt auch die Gesellschaft eine unentbehrliche Rolle bei der Umerziehung von Gefangenen. Die Häftlinge sollen mehr gesellschaftliche Fürsorge und zwischenmenschliche Wärme bekommen.
Während des diesjährigen Frühlingsfestes wurde der Hafturlaub für 999 Häftlinge aus 311 Gefängnissen in 27 Provinzen, autonomen Gebieten und regierungsunmittelbaren Städten genehmigt und: Alle Häftlinge sind nach dem Fest ins Gefängnis zurückgekehrt.