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Warum fällt der traditionelle chinesische Hund in Ungnade?
  2018-03-06 14:50:35  cri


Der Pekinese, eine charakteristische chinesische Hunderasse, war einst der kaiserlichen Familie als Palasthund vorbehalten. Obwohl heutzutage jeder diesen intelligenten und selbstbewussten Hund besitzen kann, scheint es, als ob viele Chinesen ihre Aufmerksamkeit anderen Hunderassen aus der ganzen Welt schenken. Auf den Straßen Chinas sind nur wenige Pekinesen zu sehen. Aber warum ist das so?
 

Jahrhundertelang war der flachgesichtige Pekinese ein Luxus, der nur der kaiserlichen Familie Chinas vorbehalten war. Nach Jahren des Aufruhrs und der Xinhai-Revolution im Jahr 1911 wurde der Hund, der nach der chinesischen Hauptstadt benannt wurde, auch für gewöhnliche Menschen zugänglich. In den 1990er Jahren waren Pekinesen schließlich so verbreitet, dass sie auf den Straßen Beijings überall zu sehen waren. Doch nun ist der markante chinesische Vierbeiner fast nirgendwo mehr zu finden. Lokale Haustierbesitzer bevorzugen ausländische Rassen wie Pudel und Chihuahuas.

Der 41-jährige Zhang Lei aus Beijing ist Pekinesen-Züchter. 2003 nahm Zhang ein paar Straßenpekinesen auf und begann, sie in erster Linie als Hobby zu züchten. Einige stehen zum Verkauf. Die Preise liegen zwischen 1.000 und 2.500 Yuan RMB, also 130 bis 320 Euro pro Hund. Zhang zufolge gibt es aber nur wenige Käufer.

„Damals hat die Anzahl dieser Hunde plötzlich sehr erheblich zugenommen. Viele Tierhalter wandten sich jedoch fremden Rassen zu und setzten sie aus. Viele von ihnen wechselten zu anderen Rassen."

Pekinesen wurden zuerst in Europa eingeführt, als westliche Armeen den Sommerpalast in Beijing plünderten und mehrere der Hunde des Qing-Hofes während des Zweiten Opiumkrieges Ende der 1850er Jahre stahlen. Die Rasse wurde im Westen als exotischer Luxus und Liebling auf Hundeausstellungen angesehen.

Obwohl die einheimische Rasse langsam verschwindet, kaufen einige chinesische Haustierbesitzer importierte langhaarige Pekinesen aufgrund ihrer vermeintlichen Reinheit. Ein ausländischer Pekinese kann bis zu 100.000 Yuan kosten (etwa 13.000 Euro).

Der 37-jährige Qian Hao lebt in Beijing und ist Besitzer eines importierten Pekinesen. Er erklärt:

„Ihr Verhalten hat mich in den Bann gezogen, sie wirken sehr aristokratisch. Sie sind normalerweise recht ruhig. Es scheint, als ob sie nicht gerne in der Nähe von Menschen sind, aber wenn man traurig oder deprimiert ist, können sie das spüren."

Obwohl es keine offiziellen Statistiken über die Zahl der Pekinesen in China gibt, erklärt Zhang Xuesong, der 26 Jahre lang importierte Pekinesen züchtete, die „schlechten Gene" der Rasse und ein allgemeines Desinteresse habe Haustierbesitzer von einheimischen Pekinesen ferngehalten.

„Alle guten Pekinesen kommen jetzt aus dem Ausland. Es gibt keine guten in China. In den frühen 90er Jahren kamen einige fremde Rassen allmählich nach China. Wer heute Pekinesen von hoher Qualität will, muss sie im Ausland kaufen. "

Nach Jahren der Inzucht werden lokalen Pekinesen eine Reihe gesundheitlicher und anderer Problemen nachgesagt, wie stetiger Haarausfall, fehlende Intelligenz und Anfälligkeit für Bandscheibenvorfälle.

Wang Fei, Besitzerin eines vierjährigen weißen Pekinesen namens Jianjian, sagt, die Rasse sei ein Opfer ihrer eigenen Popularität geworden.

„Wenn ich mit Jianjian spazieren gehe, sind viele Leute wirklich glücklich, ihn zu sehen. Andere Hundearten erhalten nicht so viel Aufmerksamkeit. Viele Leute sagen: ‚Wow, dieser kleine Pekinese ist so süß. Ich habe schon lange nicht mehr so einen reinrassigen Hund gesehen.' Denn in der Vergangenheit gab es zu viele Pekinesen. Viele wollten damals etwas anderes halten. Aber jetzt gibt es immer weniger Pekinesen. Ich glaube, sie werden wieder beliebter werden. "

Verfasst von Liu Xinyue

Gesprochen von Yu Yue

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