Klimatisch herrschen in Yangba, in der Provinz Gansu, ideale Voraussetzungen für den Anbau der Gastrodia – das ist eine Orchideenart, die auch in der traditionellen chinesischen Medizin Verwendung findet. Allerdings war die Bergregion bislang schlecht an den Verkehr angebunden. Das machte es sehr schwierig, die in den Dörfern angebauten Pflanzen zu transportieren und zu verkaufen. Jetzt haben sich die Dörfer organisiert und eine Genossenschaft gegründet, um den Anbau der Pflanzen effizienter zu gestalten und sie online zu verkaufen. Das hat vielen Menschen einen Weg aus der Armut bereitet. Mehr dazu hören Sie im folgenden Beitrag.

Die Genossenschaft in Yangba, die sich auf den Anbau und Verkauf von Gastrodia-Orchideen spezialisiert hat, gibt es seit 2004. Mittlerweile betreut sie eine Anbaufläche von über 800 Hektar und hat über 800 Mitarbeiter.

Der 53-jährige Liu Yucheng ist seit den Anfängen der Genossenschaft mit dabei. Er war früher Arbeiter im Kupferbergwerk Yangba. 2004 wurden dort Arbeitsplätze gestrichen – Liu, Familienvater mit zwei Kindern, brauchte einen neuen Job. Seine Familie hatte zwar schon seit Generationen Orchideen angepflanzt, allerdings in kleinen Stückzahlen. Die Genossenschaft half ihm, aus dem Orchideenanbau ein lukratives Geschäft zu machen.

„Wir haben bereits früher Orchideen angebaut. Aber wir wussten gar nichts über die Technik. Nachdem die Genossenschaft gegründet wurde, hat uns der Generalmanager, Li Manfu, Experten vorbeigeschickt, die uns zur Verbesserung der Anbautechnik beraten haben. Danach stieg der Ertrag allmählich. Außerdem können wir die Produkte gezielter verkaufen, zu einem besseren Preis als früher. Früher nahmen wir einige tausend Yuan RMB ein, heute erzielen wir bis zu 17.000 Yuan RMB. Wir sind dadurch komplett der Armut entkommen."

Auch der Generalmanager der Genossenschaft, Li Manfu, war früher arbeitslos. Seine Genossenschaft hat nicht nur Arbeitsplätze geschaffen, sondern ist heute führend beim Anbau und Verkauf von Gastrodia-Orchideen aus Yangba. Dazu sagte Li Manfu:

„Als ich die Genossenschaft angemeldet habe, habe ich einige staatliche Subventionen erhalten. Wir haben das Geld dazu verwendet, um den Familien aus der Armut zu helfen. Unser Plan ist, jährlich drei arme Dörfer in den abgelegenen Bergregionen mit jeweils 50 Familien zu unterstützen."

Um die lokalen Bauern beim Anbau der Pflanzen zu unterstützen und die Effizienz zu erhöhen, stellt die Genossenschaft gutes Saatgut, Düngemittel sowie technische Dienstleistungen zur Verfügung. Außerdem kauft sie die Pflanzen zu einem relativ hohen Preis auf und verkauft sie übers Internet.

Wang Xiaoqin, eine junge, lebensfrohe Frau, arbeitete früher in Shenzhen, weit entfernt von ihrem Heimatdorf, in einer Fabrik für Elektroartikel. Inzwischen ist sie in ihre Heimat zurückgekehrt und verkauft Orchideen. Sie hat dazu einen Laden auf der Online-Plattform Taobao eröffnet.

„Früher arbeitete ich in einer weit entfernten Stadt, heute führe ich einen Online-Shop für Orchideen von zu Hause aus. Ich verkaufe die lokale Spezialität, die Gastrodia, übers Internet. Das Absatzvolumen ist sehr gut und wir können 10.000 bis 20.000 Yuan RMB in einem Monat einnehmen. Zu Hause zu arbeiten ist viel besser als in der Ferne zu arbeiten. Auf diese Weise kann ich den umliegenden Dörfern helfen, ihre lokal angebauten Pflanzen zu verkaufen und ihr Einkommen zu steigern."

Wang Xiaoqin arbeitet ebenfalls mit der Genossenschaft zusammen, was ihren Laden zusätzlich bekannt gemacht hat.

„Früher musste man die Waren selbst in Empfang nehmen. Manchmal war die Bezugsquelle unsicher. Seit wir mit der Genossenschaft zusammenarbeiten, ist die Ware günstiger und von gleichbleibender Qualität. Selbst ein Pharmazieunternehmen aus der Provinz Zhejiang gehört zu unseren Kunden, da unsere Gastrodia-Orchidee nach Überprüfung landesweit die beste Qualität hat."

Durch das Orchideen-Business konnten zahlreiche Anwohner aus Yangba aus der Armut befreit werden. Dank der Organisation durch die Genossenschaft und den Möglichkeiten des Online-Handels kann die Gastrodia aus Yangba inzwischen nach ganz China und sogar ins Ausland verschickt werden.

Übersetzt von Yu Yue
Gesprochen von Yin Fan