Jedes Jahr zum Frühlingsfest gehen zahlreiche Chinesen ins Kino, um sich zu entspannen und einen Film zu genießen. Dieses Jahr war keine Ausnahme. Statistiken zufolge verzeichneten die Kinokassen Chinas vom Beginn der Feiertage am 16. Februar bis zum 21. Februar einen Umsatz von fast 5,7 Milliarden Yuan RMB (etwa 732 Millionen Euro). Damit wurde ein neuer Umsatzrekord aufgestellt. Im vergangenen Jahr lagen die Einnahmen bei gerade einmal 1,8 Milliarden Yuan RMB. In diesem Jahr wurden allein am ersten Feiertag Tickets im Wert von 1,3 Milliarden Yuan RMB (etwa 167 Millionen Euro) verkauft.

Insgesamt wurden während der Feiertage sieben chinesische Filme gezeigt. Ein Kinomanager in Beijing erklärte:

„Die Qualität und Kritiken der Filme sind viel besser als die der früheren Filme in diesen Tagen. Die meisten Filme sind Komödien, aber Komödien mit verschiedenen Themen. Sie befrieden unterschiedliche Nachfragen."

Die Filme „Detective Chinatown II", „Monster Hunt II", „Operation Red Sea" und „The Monkey King 3" waren während der Feiertage besonders beliebt. „Monster Hunt II", spielte 1,5 Milliarden Yuan RMB ein. Der Militärfilm „Operation Red Sea" wurde von zahlreichen Zuschauern auf der beliebten chinesischen Filmbewertungswebseite douban.com mit 8,5 von zehn Punkten ausgezeichnet.

„Operation Red Sea" basiert auf einer wahren Geschichte: die Rettung von 571 Chinesen und mehr als 300 Ausländern aus dem krisenbelasteten Jemen im Jahr 2015. Der Film hatte hohe Produktionskosten, um die authentische Situation des kriegerischen Chaos möglichst originalgetreu darzustellen. Der Film wurde von vielen Zuschauern als der erste gute chinesische Militärfilm bezeichnet. 8,5 ist auch die höchste Bewertung aller vergangenen Filme, die zum Frühlingsfest veröffentlicht wurden. Regisseur Lin Chaoxian sagte:

„Ich habe dieses Mal eine Geschichte erzählt, die mir seit langem am Herzen liegt. Obwohl ich Regisseur bin, bin ich auch immer noch ein Zuschauer. Deswegen kenne ich die dringende Nachfrage chinesischer Filmzuschauer nach Filmen mit guter Qualität."

Die Detektiv-Komödie „Detective Chinatown II" schloss direkt an den Stil des Vorgängerfilms an. Während der erste Teil in Thailand spielte, führten die Hauptfiguren ihre Untersuchungen in diesem Jahr in New York durch. Obwohl bei weitem nicht so viel Werbung für den Film gemacht wurde wie zum Beispiel für „Monster Hunt II", konnte „Detective Chinatown II" 1,4 Milliarden Yuan RMB einspielen. Regisseur Chen Sicheng sieht den Kassenerfolg aber ziemlich gelassen:

„Die Einnahmen eines Films gelten als ein Kriterium für seine Qualität. Daran kann ich nichts machen. Kein Filmemacher kann sich von dem Kassenerfolg freisprechen, ich auch nicht. Ich hoffe natürlich, dass immer mehr Menschen meine Filme mögen. Aber ich werde nie wegen der Geschäftsinteressen das aufgeben, was ich ausdrücken möchte.

In den vergangenen Jahren wurden die Kassenerfolge aufgrund von Subventionen immer wieder kritisiert. Einige Filmfirmen und Online-Anbieter stellten Kinos Subventionen bereit, um mehr Tickets zu verkaufen und immer neue Kassenrekorde aufzustellen. So kostete ein Ticket zum Beispiel nur 9,9 Yuan RMB im Vergleich zu Normalpreisen zwischen 20-50 Yuan RMB. Dieses Jahr wurde ein Antisubventionsabkommen der Filmhersteller beschlossen. Dadurch sollten Ticketpreise sich allein am Markt orientieren.

Übersetzt von Gao Mengyu

Gesprochen von Yu Yue