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1300 chinesische Gefangene bekommen Hafturlaub zum Frühlingsfest
  2018-02-14 11:27:41  cri

„Mama, ich komme zurück." Kan Wei (Name geändert) ist Häftling im Gefängnis Pukou, doch heute und in den kommenden Tagen hat er Freigang. Er kehrt zurück zu seiner 300 Kilometer entfernt lebenden Familie in der Gemeinde Yishan in der ostchinesischen Provinz Jiangsu. Als er endlich seine Mutter in die Arme schließt, laufen ihm Tränen über das Gesicht.

Wegen Verkehrsdelikten hat Kan Wei bereits 39 Monate abgesessen. Als er zum ersten Mal seinen kleinen Enkel auf den Arm nimmt, weint der 43-Jährige vor Begeisterung.

Das Chunjie, das traditionelle Frühlingsfest, steht vor der Tür. Es ist das wichtigste Fest für Chinesen, ein Familienfest, allerdings nicht für alle. Viele Gefangene müssen das Fest hinter Gittern verbringen, anstatt es im Kreise ihrer Familien zu feiern. In diesem Jahr jedoch, werden die Regelungen für einige Gefangene gelockert. Der chinesische Justizminister Zhang Jun hatte vor kurzem angekündigt, dass rund 1300 Häftlinge aus landesweit 300 Gefängnissen in diesem Jahr das Frühlingsfest daheim feiern dürfen.

Die entsprechenden Bestimmungen sehen vor, dass Häftlinge unter bestimmten Bedingungen das Gefängnis verlassen dürfen, um ihre Familien zu besuchen. Aus Sicherheitsgründen hatten einige Gefängnisse diese Möglichkeit jedoch vorübergehend ausgeschlossen.

Einer aktuellen Regelung des chinesischen Justizministeriums zufolge müssen für den Hafturlaub zum Frühlingsfest mehrere Voraussetzungen erfüllt werden: die Aufgaben im Gefängnis müssen ausgezeichnet verrichtet werden, mindestens die Hälfte der Haftstrafe muss bereits abgesessen sein und es darf keine Gefahr für die Gesellschaft von dem Häftling ausgehen. Zudem sind die Häftlinge verpflichtet, während ihres Haftsurlaubs ein elektronisches Armband zu tragen. Wenn dieses Armband entfernt wird, wird automatisch die Polizei benachrichtigt. Darüber hinaus müssen die Häftlinge auf Heimaturlaub sich täglich bei der örtlichen Polizei melden.

In diesem Jahr haben die Provinzen Jiangsu, Shaanxi, Sichuan, Fujian und die Wirtschaftsmetropole Shanghai eine derartige Gnadenpolitik eingeführt. Wie der Justitzminister Zhang Jun mitteilte, solle der Haftsurlaub zum Frühlingsfest als ein Mittel zur Motivation und zum Ansporn zur Besserung betrachtet werden. Zudem forderte Zhang die zuständigen Behörden auf, Vorbereitungen zu treffen, um diese menschlichen Maßnahmen im ganzen Land umzusetzen und gleichzeitig eventuelle Sicherheitsrisiken zu vermeiden.

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